Anrath. Ein vielstimmiges Geblöke begrüßt Albert Müller, als er die Tür der Scheune öffnet. Aus den dick mit Stroh gefüllten Laufboxen blökt es in unterschiedlichen Stimmlagen. Dort die etwas tieferen Töne der Muttertiere, hier die helleren des Nachwuchses.
"Das Mutterschaf hat nicht genügend Milch und daher muss ich hier mit der Flasche beifüttern", erklärt Müller. Fünfmal am Tag gibt es ein spezielles Milchpulver, aufgelöst in Wasser und handwarm in der Flasche serviert. 200 Milliliter schluckt das Jungtier pro Mahlzeit.
Eine aufwendige Sache, aber der Schäfer möchte das Tier gerne durchbringen und ohne Hilfe funktioniert das in diesem Fall nicht. Auf die Frage, wie viele Schafe der Tierwirtschaftsmeister denn nun hat, schmunzelt Müller. "Ich schlafe beim Zählen immer ein", verrät er augenzwinkernd.