Lopez: Vorwürfe sind von „anno Pief“

Stadtwerke-Geschäftsführer kontert Angriff der Handwerkerschaft.

Willich. Die Kreishandwerkerschaft Krefeld-Kreis Viersen hat sich dagegen ausgesprochen, dass kommunale Unternehmen zum Beispiel Elektroinstallationen, Heizungsarbeiten oder Gebäudedienstleistungen auf dem Markt anbieten dürfen. Die Hürden für solche Betätigungen müssten höher gehängt werden, fordert Kreishandwerksmeister Otwin Dewes - und greift in dem Zusammenhang die Stadtwerke Willich an. Die Willicher hätten "über Jahre dank ihrer kompletten Kundenliste von Gasheizungsbetreibern den Betrieben im Heizungs-Sanitär-Bereich die Wartungsaufträge weggeschnappt", äußert sich Dewes. Insofern begrüßt er die Gesetzesinitiative der Landesregierung, die den Paragraphen 107 der Gemeindeordnung ändern will. Wirtschaftliche Betätigungen wären Stadtwerken dann nur noch erlaubt, wenn ein "dringender öffentlicher Zweck" gegeben sei. "Der Vorwurf ist von anno Pief", kontert Willichs Stadtwerke-Geschäftsführer Albert Lopez den Angriff: Der Gaslieferant Rhenag sei früher Eigentümer des Gasnetzes in Anrath gewesen und habe dort viele Wartungsverträge abgeschlossen. Als sich die Rhenag in den 90er Jahren mit 25,1 Prozent an den Stadtwerken beteiligte, sei das Gasnetz mitsamt der Verträge eingebracht worden. Kurz nach der Jahrtausendwende habe man die Erfüllung der rund 1000 Wartungsverträge mit Gründung des "Wärmeteams Willich" unter den örtlichen Handwerkern aufgeteilt. Beschwerden seien ihm nicht bekannt, man arbeite partnerschaftlich zusammen. Lopez betont, die Stadtwerke Willich hätten keine konkreten Pläne, ihre Produktpalette auszuweiten und in Konkurrenz zu den Betrieben zu treten. Um das Überleben von Stadtwerken langfristig zu sichern, seien "strategische Überlegungen" aber sinnvoll. Wenn ein Kunde von den Stadtwerken Kompaktlösungen wünsche, müsse man in Zukunft in der Lage sein, sie auch anbieten zu können. WD