Willich Magazin bei Ratsunterlage sorgt für Ärger
Die Stadtverwaltung räumt einen Fehler ein.
Willich. Bernd-Dieter Röhrscheid, Vorsitzender des SPD-Fraktion im Willicher Stadtrat, hat es „mit Überraschung“ gesehen: Als er vor einigen Tagen von der Stadt die Unterlagen für die nächste Ratssitzung zugeschickt bekam, steckte auch ein neues privates Anzeigen-Magazin im Umschlag. Was Röhrscheid besonders irritiert hat, weil er weiß, dass „der Medienbeauftragte der CDU und ein CDU-Ratsherr“ an diesem Projekt beteiligt sind. „Es wird von unserer Seite dazu eine Anfrage an die Verwaltung geben, wie so etwas möglich ist“, so Röhrscheid. Aus den Fraktionen von FDP und Grünen habe er ähnliche Reaktionen gehört.
Auf Nachfrage der WZ erklärte Michael Pluschke, Pressesprecher der Stadt: „Da ist ein Fehler gemacht worden.“ Es sei nicht im Sinne des Erfinders, dass private Sachen von der Stadt verschickt werden.
Wie genau dies überhaupt passieren konnte, ist nicht vollständig klar: Entweder sei das Magazin von jemandem bewusst einsortiert worden, der Zugriff auf den entsprechenden Schrank hatte, so Michael Pluschke — oder es sei versehentlich eingeräumt worden.
Reagiert hat die Stadtverwaltung auf jeden Fall schon: Nach WZ-Informationen hat es Manfred Jakobs, zuständiger Geschäftsbereichsleiter für „Zentrale Dienstleistungen“, in einer dienstlichen Anweisung ab sofort verboten, nicht dienstliche Unterlagen in den Fächern des Zustellschrankes im Schloss Neersen zu verteilen. Es dürfen auch keine Unterlagen mehr einsortiert werden, die anonym beim Hausmeister abgelegt wurden. Zudem wird der Schrank künftig abgeschlossen, einen Schlüssel gibt es nur für Mitarbeiter des Bereichs „Innere Dienste“. Bisher haben auch die Fraktionen einen Zugriff.