Mensa: Kampmann kämpft
Die neuen Baupläne ärgern die Leiterin des Meitner-Gymnasiums. Immer werde nur in Anrath gespart.
Anrath. "Ich bin maßlos enttäuscht". Astrid Kampmann, Leiterin des Lise-Meitner-Gymnasiums, versteht die Welt nicht mehr. Noch bei der Schulpflegschaftssitzung am 2. November habe man ihr von Seiten der Stadt zugesichert, dass die Mensa in der geplanten Form Ende 2011 fertig gestellt würde. Jetzt soll alles ganz anders kommen.
Stadtkämmerer Willy Kerbusch hatte eine Verkleinerung der geplanten Mensa vorgeschlagen. Zur Begründung hatte er unter anderem eine Kostenersparnis und die Gleichbehandung der Schulen angeführt. Die CDU-Fraktion war dem am Wochenende einstimmig gefolgt.
"Anscheinend sind alle bisherigen Vereinbarungen auf einmal nichtig", sagt Kampmann. Was sie besonders ärgert ist, dass am Tag der Schulpflegschaftssitzung offenbar schon der Auftrag zur Prüfung einer verkleinerten Mensa bestanden habe.
Vor allem mit Blick auf die Zukunft versteht die Schulleiterin den Vorstoß des Kämmerers nicht: "Wir müssen doch für den Ganztag gerüstet sein". In der neuen Planung hätte die Mensa ein Außenmaß von 20mal 15 Meter. Diese Größe reiche nicht, so Kampmann. Vor allem dann nicht, wenn die Mensa auch Oberstufenschülern in ihren Freistunden zur Verfügung stehen soll.
"Eigentlich sollte die Mensa ein integraler Bestandteil des Schullebens werden", sagt die Schulleiterin. Für sie ist auch das Ambiente für die Akzeptanz unter den Schülern wichtig. 300 Plätze müsse der Neubau ihrer Ansicht nach schon haben, damit alle Schüler in angemessener Form verköstigt werden könnten.
Kampmann vergleicht die Kosten für einen Ess-Platz am Lise-Meitner- und am St.Bernhard-Gymnasium: So koste ein Platz an ihrer Schule nach der neuen Planung 3500Euro, während in Schiefbahn Kosten von 6765anfielen. Demnach wäre ein Platz am St. Bernhard-Gymnasium sehr viel teurer als am Lise-Meitner. "Die Stadt ist also bereit, für einen privaten Träger erheblich mehr zu investieren, als für das in städtischer Trägerschaft befindliche Gymnasium", folgert Kampmann - ohne allerdings zu erwähnen, dass die Schiefbahner Mensa auch von der städtischen Realschule genutzt wird.
Kampmann fordert, den bereits gefassten Beschluss zum Mensabau nicht abzuändern. Auf der Internetseite der Schule ruft sie zu einer Unterschriftenaktion gegen die neuen Pläne auf. "Es kann nicht sein, dass immer wir zurückstecken müssen und dass immer bei uns gespart werden muss".