Trickbetrug Willich Falsche Stadtwerke-Mitarbeiter in Willich unterwegs

Willich · Die Betrüger wiesen sich mit gefälschten Ausweisen aus und verschafften sich Zutritt zur Wohnung. Glück für das 88 Jahre alte Opfer: Es wurde nichts gestohlen.

Die vorgeblichen Stadtwerke-Mitarbeiter klingelten in der Mittagszeit bei der Seniorin.

Foto: Stadtwerke Willich

(svs) Regelmäßig sorgen Trickbetrüger für wirtschaftliche Schäden. Gerade Senioren werden hier gern als Opfer auserkoren und mit drängendem Auftreten unter Druck gesetzt. Die Betrugsmaschen sind vielfältig. Besonders perfide: Oft geben sich die Betrüger als Personen aus, die für vertrauenswürdige Institutionen stehen. Telefon-Trickbetrüger geben sich oft als Polizisten oder Mitarbeiter von Gerichten aus. Mit der Autorität des vermeintlichen Amtes bringen sie dann arglose Bürgerinnen und Bürger dazu, Ersparnisse oder andere Wertsachen abzugeben.

Eine ähnliche Masche geschah in der vergangenen Woche in Willich: Zwei Personen, ein Mann und eine Frau, hatten bei einer Seniorin geklingelt und sich als Stadtwerke-Mitarbeiter ausgegeben. Dazu legten sie auch gefälschte Dienstausweise vor. Nach Angeben der Polizei tauchten sie in der Mittagszeit auf und wurden von der arglosen 88-Jährigen ins Haus gelassen. Sie hatte aber Glück im Unglück, denn nach Polizeiangaben wurde letztlich nichts entwendet. Der Schreck und das resultierende Unwohlsein aber bleiben.

Die Stadtwerke Willich und die Polizei geben nun einige Hinweise, wie sich vermeiden lässt, Opfer einer solchen Tat zu werden. „Ein Dienstausweis der Stadtwerke ist immer aus Hartplastik gefertigt. Er sieht also ähnlich aus, wie ein neuer Führerschein oder eine EC- oder Kreditkarte, was Format und Material angeht“, erläutert Aneta Knebel, Bereichsleiterin Vertrieb und Kundenservice der stw. Sie erläutert weiter: „Auf der Vorderseite zeigt der korrekte Ausweis das Bild des Mitarbeitenden. Unter dem Schriftzug ‚Stadtwerke Service Meerbusch Willich‘ befindet sich ein kleines, fälschungssicheres Hologramm.“

Wichtig sei auch, dass sich die Mitarbeiter immer zusätzlich mit einem Personalausweis ausweisen. „Nehmen Sie sich die Zeit, diese zu vergleichen. Beide Ausweise enthalten eine Unterschrift, die sich vergleichen lässt. Name, Foto und diese Unterschrift sollten übereinstimmen, die Fotos entsprechend auch mit der Person, die vor der Tür steht“, erläutert Knebel.

Einen weiteren Hinweis gibt Wolfgang Goertz, Pressesprecher der Polizei. „Trickdiebe sind häufig zu zweit unterwegs, wie auch in diesem Fall. Der eine lenkt ab, etwa indem er in den Keller geht, um ein angeblich defektes Teil oder den Wasseranschluss zu begutachten, der andere kann sich im Haus frei bewegen“, erläutert er. Sein Tipp: „Lassen Sie unangemeldete Handwerker, oder solche, die Sie nicht selbst bestellt haben, nicht ins Haus. Verschieben Sie den Termin und erkundigen Sie sich beim angeblichen Arbeitgeber, in diesem Fall den Stadtwerken, ob tatsächlich Mitarbeitende unterwegs sind.“