Schwimmbad NEW zu H2Oh: Bad-Öffnung unwirtschaftlich

St.Tönis · Vom Schwimmbad an der Schelthofer Straße in St. Tönis bleibt zurzeit nur die Außenansicht. Während andere Bäder der NEW bereits wieder geöffnet wurden, bleibt der Schwimmspaß in St. Tönis ausgesetzt.

Im Moment bleibt auf das Schwimmbad H2Oh in St. Tönis nur die Außenansicht.

Foto: Norbert Prümen

„Die Bäder der NEW sorgen zu jeder Jahreszeit für Schwimm- und Badevergnügen. Für die Großen und für die Kleinen. Für Sportler und für Genießer. Für Singles und Familien. Für 1,2 Millionen Besucher pro Jahr.“ Diesen Werbetext in eigener Sache hat Corona für Betreiber NEW im Frühjahr 2020 unter anderem für das H2Oh an der Schelthofer Straße in St. Tönis außer Kraft gesetzt. Das Bad wurde geschlossen. Und blieb es seither.

Mittlerweile sind einige Hallenbäder der NEW wieder geöffnet, etwa das Schlossbad Niederrhein in Wickrath, das Vitusbad in Mönchengladbach und das Ransberg-Bad in Dülken. Im Vitusbad dürfen sich seit der Wiedereröffnung am 6. Juni maximal 50 Personen gleichzeitig aufhalten, im Schlossbad Niederrhein 45. Um mehr Gästen Zugang zum Bad zu ermöglichen, findet täglich eine Öffnung in verschiedenen Zeitfenstern statt. Der Einlass erfolgt nur mit einem vorher gekauften E-Ticket. Es gilt aus Vorsicht Bahnen-Schwimmen statt Spaßbaden.

„Wir sind bemüht die derzeit geschlossenen Bäder schnellstmöglich wieder zu öffnen. Informationen zu Hygienemaßnahmen, Eintrittspreisen und Öffnungszeiten werden tagesaktuell in unserem Bädershop bekannt gegeben.“ Das teilt die NEW aktuell auf der Homepage mit. Mitte Juni hatte Lucas Bayer von der Pressestelle der NEW auf eine Presseanfrage nach dem H2Oh betont: „Wir erarbeiten derzeit ein Hygienekonzept, unter dem das Bad bald wieder öffnen kann.“

Maximal 30 Personen könnten zurzeit gleichzeitig ins Bad

In einer Stellungnahme des Unternehmens zu einem Antrag, den die Unabhängige Wählergemeinschaft Tönisvorst (UWT) zur Stadtratssitzung am 23. Juni gestellt hatte, klingt die Aussicht auf baldige Wiedereröffnung nicht mit. Es sei denn, die jeweils gültige Corona-Schutzverordnung würde Zeichen auf deutliche Erleichterungen im Betrieb setzen.

Die NEW hatte der Stadt mitgeteilt, dass „auf Grundlage der neuen Corona-Schutzverordnung und der entsprechenden Anlage zu den Hygienebestimmungen gültig ab dem 15.06.2020 die bisherige Pandemieplanung für das H2O nochmals geprüft wurde“. Erkenntis: „Zum jetzigen Zeitpunkt könnte man maximal 30 Personen gleichzeitig ins Bad lassen. Limitierende Faktoren sind: Umkleidekabinen, Schränke (hier wird die Kleidung aufbewahrt während der Badezeit), die Becken, Ein- und Ausgänge, und die Duschen. Hier ist es sehr schwierig, die 1,5 Meter Abstand einzuhalten und noch eine angemessene Personenzahl in die Becken zu bekommen. Wir kämen auf eine maximale Tagesauslastung von 100 Personen, dies ist völlig unwirtschaftlich.“

Auf eine Anfrage der WZ am Donnerstag betonte Sprecher Lucas Bayer noch einmal: „Um die Pandemie-Prophyaxe von 1,5 Meter Abstand überall einhalten zu können, könnten gleichzeitig nur wenige Personen das Bad nutzen.“ Als ein Zahlenbeispiel nannte er: „Nur jeder elfte Spind könnte geöffnet werden, um einen Abstand von 1,5 Meter bis zwei Meter zu garantieren.“

Bayer bestätigte: „Falls weitere behördliche Einschränkungen aufgehoben werden, würden wir unser Corona Hygiene-Konzept mit dem Gesundheitsamt und der Stadtverwaltung abstimmen und um Freigabe zur Wiedereröffnung bitten.“

Zu einer Wiedereröffnung würden laut NEW zehn Tage benötigt. Stand jetzt wären, kurz durchgerechnet, dann bereits zwei Wochen der Sommerferien ohne Badespaß im H2Oh vorüber. Nicht nur Pessimisten glauben zurzeit nicht mehr kurzfristig an die vielfältigen Spiel- und Plantschmöglichkeiten im H2Oh.

Zu der Frage, ob und wann Vereine das Bad wieder nutzen können, machte Bayer keine Angaben. Auch nicht zu der Frage, wie viele Anfragen und/oder Beschwerden es möglicherweise bereits aus Tönisvorst gegeben hat.