Nur die Sonne sorgte für klamme Kluften

Zwei Tage haben die St. Töniser Pfadfinder das 75-jährige Bestehen ihres Stamms gefeiert. Viele Besucher kamen ins Schaulager.

St. Tönis. Pfadfinder kennen schlechtes Wetter. Zeltlager in matschiger Umgebung, Messen im strömenden Regen, klamme Kluften sind keine Seltenheit. Am Wochenende aber war alles anders. Ob es daran lag, dass der St.Töniser Stamm der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, kurz DPSG, sein 75-jähriges Bestehen und das 100-Jährige des Pfadfinderwesens gefeiert wurde? Auf jeden Fall strahlte während der Feierlichkeiten am Pfadfinderhaus die Sonne. Und wenn die Kluft klamm war, dann allenfalls vom Schwitzen.

Viele Besucher wollten am Sonntag sehen, wie das Pfadfinderleben sein kann, was der St.Töniser Stamm an Aktivitäten pflegt und wie es ist, ein wenig Lagerluft zu schnuppern. Die Aktiven standen gerne bei Fragen zur Verfügung, die auch reichlich gestellt wurden. Insbesondere zu den Lagerbauten, die auch am Wochenende zu sehen waren.

Ein großes Tor aus Baumstämmen und eine große Tisch-Bank-Kombination war bereits am Freitag aufgebaut worden. Und das ganz ohne Schrauben und Nägel. Lediglich Seile hielten die nur scheinbar fragile Konstruktion zusammen. Selbst konnten die Besucher diese und andere Bauten als Miniatur nachbauen - im Maßstab 1 : 100 oder noch kleiner. Viele wagten sich an die diffizile Arbeit, aber nicht wenige mussten aufgeben.

Das Knoten - wenn auch mit großen Seilen - konnte man bei dem Schaulager auch lernen. Einfacher war es da, die Pfadfinderlilie nach seinem Geschmack zu verzieren - und als Button zur Erinnerung an den Besuch im Rosental mitzunehmen.

Erinnerungen ausgetauscht wurden bereits am Freitag im Mertenshof, wo sich rund 80 Pfadfinder vieler Generationen zu einem Ehemaligen-Treffen einfanden. Von denen, die die Kluft kurz nach dem Krieg anzogen bis zu denen, die erst seit einigen Jahren nicht mehr aktiv dabei sind, waren alle Jahrgänge vertreten.

Wie bei einem Klassentreffen wurden noch einmal Erlebnisse von Sommerlagern, World-Jamborees und auch dem Bau des heutigen Pfadfinderheimes ausgetauscht.

Der Sonntag begann mit einer Messe in der Pfarrkirche, von der aus man in einer Prozession zum Rosental zog. Dort war zwischenzeitlich schon der Grill angeworfen worden. Bei Würstchen, Wasser, Limo, Cola und auch Bier ließ man die Feierlichkeiten ausklingen.