Da der Rest der Familie selbst in Stuttgart war, sah sie die spannenden Momente allein. "Ich bin viel zu kribbelig, um ruhig auf einer Tribüne zu sitzen. Zuhause konnte ich wenigstens etwas machen", so Oma Hambüchen. "Als es dann soweit war, habe ich so angespannt vor dem Apparat gestanden wie mein Sohn Bruno an der Matte." Im gleichen Moment wie er habe sie geschrien: "Du schaffst das!" - die Freude ist in ihrer Stimme noch immer zu hören.

Mit ihrem Enkel hatte sie vor den Wettkämpfen ein Zeichen ausgemacht: "Wenn Du irgendwo eine Kamera siehst: Ich sitze vor dem Fernseher und sehe Dich!" Nach dem Sieg habe er ihr ein Küsschen in die Kamera geschickt. "Diesen Sieg hat sich der Junge verdient. Er hat soviel trainiert und sein Abi nebenher gemacht, wobei seine Freundin ihn unterstützt hat."

Da sie ihrem Enkel zunächst nur telefonisch gratulieren konnte, freut sich die 80-Jährige, die seit Jahren Kurse in "De Bütt" gibt, auf das Treffen im Oktober: "Da werden wir mit der Familie diese außergewöhnliche Leistung feiern."

Spannend gemacht hatte es Fabian Hambüchen in Stuttgart. Zunächst holte er mit der Herrenmannschaft Bronze, dann im Mehrkampf Silber und als Krönung Gold am Reck. "Und immer, wenn er diesen Schwung macht und dann soweit oben in der Luft ist und das Reck wieder greifen muss - dann bleibt mir fast das Herz stehen!"

Ein Grund für Fabians Erfolge sind für Oma Hambüchen klar die Eltern, die ihn von Anfang an unterstützt und sein Talent gefördert haben. "Mein Sohn Wolfgang ist der beste Trainer für ihn." Trotz allem ist sie froh, dass es jetzt vorbei ist: "Fabian macht jetzt mit seiner Freundin eine Kreuzfahrt - und auch bei mir kehrt wieder Ruhe ein."