Ortslandwirt: Wenig Fläche für die Bauern
Der Ortslandwirt über seine Aufgaben und aktuelle Probleme in der Region.
Willich. Theo Heyes ist vor einigen Tagen in seinem Amt als Ortslandswirt bestätigt worden. Doch was macht ein solcher Ortslandwirt überhaupt? Offiziell werden seine Aufgaben so zusammengefasst: „Die Landwirtschaftsbehörden werden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben durch Orts- und Kreislandwirte unterstützt.”
Was das konkret heißt, erlebt Theo Heyes nun bereits in seiner dritten Wahlperiode, jede dauert sechs Jahre. Beim nächsten Mal will er nicht mehr kandidieren. Er wäre dann 67 Jahre alt, „dann ist es genug.“
Laut Heyes stellt der Ortslandwirt das Bindeglied zwischen der lokalen Landwirtschaft und der Landwirtschaftskammer dar. Er muss sich aber auch um fachliche Anregungen und Wünsche kümmern, beraten und Auskünfte erteilen.
Es sei ein „Auf und Ab, so wie in allen anderen Bereichen”, beschreibt Heyes die aktuelle Situation seiner Kollegen. Das größte Problem sei der Kampf um die landwirtschaftlichen Flächen: „Diese werden immer weniger, vor allem durch Wohnbebauungen und Industriegebiete.”
Gerade in der Stadt Willich habe man zwar beste Böden, der rasante Flächenverbrauch verhindere jedoch die entsprechende Nutzung. Auch solche Probleme müssen geklärt werden: Die Landwirte in Willich nehmen an einer Kampagne des Bauernverbandes teil. Sie sammeln Unterschriften gegen den Flächenverbrauch, die an den Petitionsausschuss der Bundesregierungen gehen. Die Willicher seien mit ihrem Problem nicht alleine, es müssten Lösungen gefunden werden, um den Flächenverbrauch einzudämmen.
Vor allem in Willich gibt es einige Landwirte, die verstärkt in den Obst- und Gemüseanbau eingestiegen sind. Betriebe ohne Nachfolger haben anderenorts die Landwirtschaft aufgegeben.
„Der normale Strukturwandel geht eben auch in Willich weiter”, beschreibt Heyes die Situation. „Wir müssen mit weniger Arbeitskräften auskommen, brauchen dementsprechend große Maschinen, die dann aber nur auf großen Flächen wirtschaftlich sinnvoll einzusetzen sind.“