Kreis Viersen. "Weniger Unfälle, weniger Tote: Die Verkehrsunfallentwicklung 2006 setzt sich fort wie in den vorangegangenen Jahren." Diese positive Bilanz zog Landrat Peter Ottmann, Chef der Kreispolizei. Die stellte gestern die Unfall-Statistik vor.
Im Vergleich zu 2005 hat sich kreisweit die Zahl der Unfälle um 109 auf 7107 verringert. Mit zehn Unfalltoten gab es fünf weniger als im Jahr davor. Die positive Entwicklung führt Utz Schmidt, oberster Polizist des Kreises, auf die verbesserte Sicherheitstechnik in Autos und das sehr gute Rettungswesen zurück.
Die Zahl der verunglückten Kinder hat aber erstmals seit drei Jahren wieder zugenommen: von 145 auf 163. Zum Glück wurde kein Kind getötet. Als Beifahrer verunglückten 42 Kinder - das sind drei mehr als im Vorjahr. "Das Problem sind gerade die Kurzstrecken, bei denen die Kinder nicht angeschnallt werden", so Schmidt. Außerdem sind vor allem radfahrende Kinder in Unfälle verwickelt. In beiden Bereichen will die Polizei ihre Aktivitäten verstärken.
Auch die Unfallzahlen bei den Fahranfängern stiegen: von 201 auf 220. Es handelt sich dabei aber nicht um so genannte Disco-Unfälle. "Hauptsächlich passieren die Unfälle tagsüber", sagt Wilhelm Schnitzler, Leiter der Polizei-Direktion Verkehr.
2006 spiegelte sich erstmals der Bevölkerungszuwachs bei den Senioren im Unfallgeschehen wider. Die Zahl der Verunglückten über 65 Jahren stieg um 22 auf 163. Die Zahl der tödlich verletzten Senioren halbierte sich aber von vier auf zwei.
"Unser Sorgenkind sind Unfälle mit Fahrerflucht", so Schmidt. 1516 waren es 2006 (2005: 1422). Dabei sei die Polizei auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen.
In Willich gab es im Vorjahr 930 Unfälle mit Sach- sowie 158 mit Personenschäden.
In Tönisvorst liegt die Zahl der Sachschäden bei 510, die der verletzten Personen bei 101.
Unfallbrennpunkt war die Kreuzung Willicher Straße/ L 382/Gatherbusch in Schiefbahn: Dort krachte es achtmal, es gab einen Schwerverletzten.