Geflüster: Beim Abitur gilt dabei sein ist alles

Im Michael-Ende zählt man schon die Schultage bis zur ersten Klausur runter.

Willich/Tönisvorst. In St. Tönis am Feldburgweg wird im Moment der Straßenrand befestigt. Im Moment? "Die sind schon seit vergangenem Jahr dran, arbeiten mal ein paar Tage, dann bleiben die Arbeiten wieder liegen, nach ein paar Wochen tut sich wieder für einen Tag was", hat ein St. Töniser dem Stadtflüsterer ins Öhrchen geflüstert. Scheint ein längeres Unternehmen zu werden. "Außerdem haben die sich Rasengittersteine dafür ausgesucht. Das ist nicht schön anzusehen."

Das läuft wohl nicht so richtig: Das Nacktbaden im St. Töniser Schwimmbad H2Oh steht möglicherweise vor dem Aus. Als Attraktion gestartet, lässt offenbar die Resonanz nach. Das war hinter vorgehaltener Hand zu hören. Und auch mit der Mitternachtssauna scheint es ein ähnlich gelagertes Problem zu geben. Eine Bestätigung steht allerdings noch aus.

"Ja kann der denn nicht zählen?" Das frage der Vorster Hubert Kein und meint den Tönisvorster SPD-Chef Lothar Vauth. Der hatte gegenüber der WZ von 44 Sitzen im Stadtrat gesprochen. "Es sind nur 42 plus der Bürgermeister", stellt Klein klar. Der Mann muss es wissen: Er war früher mal Leiter des städtischen Hauptamtes.

Es war kalt, und lausig. Bei der Straßenumfrage letzte Woche fror das WZ-Team im Schneegestöber in der St. Töniser Fußgängerzone. Das rief Stefan Reepen, Inhaber des gleichnamigen Cafés gegenüber, auf den Plan. Nicht nur, dass der Mann im T-Shirt kam. Nein, er hatte ein Tablett mit Kakao für das Umfrageteam im Angebot. "Damit Sie was Warmes kriegen." "Danke", sagt die Redaktion. "Es hat geschmeckt."

"Das ist einer der schönsten Donnerstagmorgende dieser Woche", seufzte Tönisvorsts Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten an besagtem vergangenen Donnerstag. Von dieser Art von Optimismus könnten sich andere Verwaltungsbeamte ruhig mal eine dicke Scheibe abschneiden.

Eine neue Veranstaltungsreihe hat das Willicher Seniorenheim "Haus Moosheide" gestartet. "Politiker ins Heim" heißt sie. Es ist sicher Zufall, dass heute der SPD-Ortsverein Alt-Willich dort zu Gast ist. "Soll man sie am besten nicht mehr rauslassen", munkelte schon jemand hinter vorgehaltener Hand.

"Du sollst nicht lügen!" Dieses urchristliche Gebot würde Johannes Freiherr Heeremann sicher sofort unterschreiben. Der Adelige ist Chef der Malteser-Werke, die bekanntlich die Trägerschaft für das St. Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn übernommen haben. Und als katholischer Träger sind die Malteser natürlich auch an der Vermittlung christlicher Werte interessiert. Zur Not können sie aber auch anders. Als es nämlich jetzt darum ging, zu bestätigen, dass die neue Schulleiterin Schiefbahn zwar schön findet, aber doch lieber in Köln bleibt, tat man sich sehr schwer. Der Freiherr nahm sich die Freiheit, nicht da zu sein. Seine Pressesprecherin war völlig ahnungslos, sonstige Entscheidungsträger mit unbekanntem Ziel aushäusig. Und erst am nächsten Morgen gab’s dazu die Presseerklärung. Der Freiherr nahm sich die Freiheit, nach Schiefbahn zu fahren und die böse Nachricht höchstselbst zu überbringen. In Wirklichkeit blieb so ja auch nicht die Wahrheit auf der Strecke, man war nur "knapp ehrlich".

Sind Sie Vorster und ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Gerhard Bormann von der Markt-Apotheke auf seinem Rad unterwegs ist und eine Schaufel dabei hat? Wenn ja, haben Sie sich sicher gefragt: Was soll das? Die Antwort: Es kann schon mal sein, dass Hund Bormann in seinem fortgeschrittenen Alter etwas unkontrolliert unter sich lässt. Dann geht Herrchen nach Hause, schnappt das Schäufelchen und macht die Sch... weg. Daran ist ja wohl nichts Ehrenrühriges - im Gegenteil.

Mindestens bis Ende April kann in der historischen Halle 4 des Stahlwerks Becker in Willich weiter getrödelt werden. Zwar hat der bisherige Veranstalter des regelmäßigen Trödelmarktes zum 28. Februar seinen Vertrag gekündigt. Doch eine Nachfolgerin konnte schon gefunden werden. Sie macht weiter, bis endgültig feststeht, ob sich für die riesige Halle eine andere Nutzung finden lässt.

Helmut Loyen aus Vorst hatte in der vergangenen Woche allen Grund, sich zu ärgern. Sein Weg zur Arbeit führt ihn über Anrath Richtung Willich. Dort gibt’s eine Ampel, die zwar den Vorteil hat, dass sie neu ist, aber den Nachteil, dass sie ständig nicht funktioniert. Das sorgt für lange Staus nach Anrath hinein. Zuständig ist die Straßenmeisterei in Meerbusch. Theoretisch. Der Stadtflüsterer versuchte, sich dort eine Stellungnahme zu holen. Allerdings holte er sich einen wunden Finger vom Drücken der Wahlwiederholungstaste. Sprich: es war nie jemand da.

Ein Mann mit Efeukranz steht im Michael-Ende-Gymnasium in St. Tönis und hält ein Schild in der Hand. Die Information auf diesem Schild ist für Abiturientia und Lehrer gedacht, denn hier werden die Schultage bis zur ersten Zentralen Prüfung heruntergezählt. Die arabische Zahl steht unten rechts, außerdem in Griechisch (KN) auf dem Blatt. Als erste Klausur steht am Montag, 26. März, übrigens Deutsch an - in Leistungs- und Grundkursen.