Einzelhandel „Roswitha“ trifft den Ton: Appell für Einkauf vor Ort

St. Tönis · Isabel Thiele hat eine Kunstfigur geschaffen, die sich für St. Töniser Händler stark macht.

„Roswitha“, Kosmetikerin aus Oer-Erkenschwick, alias Isabel Thiele.    

Foto: Isabel Thiele

Was für ein Frauenzimmer! „Roswitha“, Kosmetikerin aus Oer-Erkenschwick, lässt St. Töniser Einzelhändler und Kunden  die Ohren spitzen: „Mensch Leute, in St. Tönis gibbet doch alles, watte brauchst“, sagt sie im besten Ruhrpott-Singsang über den Facebook-Account ihres anderen Ichs, Isabel Thiele, in die Kamera.

Seidenblume im Haar, Feder-Ohrringe, Perlenkette zum gemusterten Kleid, roter Lippenstift – so nimmt die dunkelhaarige Schöne auf einem rosa Sessel Platz und sendet unmissverständlich  ihre Botschaft: Mit Humor und Nachdruck. „Ich helfe hier mit. Bin in der Krise in St. Tönis gelandet. Wat für ein nettes Örtchen,  so schöne Geschäfte. Inhaber-geführt.“

Aber nur, weil jetzt viele Türen geschlossen seien, heiße das nicht, dass dahinter nicht gearbeitet würde. Es würden Bestellungen bearbeitet und Päckchen gepackt. Und dann macht sich Roswitha stark für den Kauf vor Ort, denn: „Leute, ihr wollt doch auch, datt dat hier schön bleibt.“ Sie verweist gleich auf den Link www.toevo-liefert.de.

Die fesche „Roswitha“ ist die „aus der Not geborene“ Kunstfigur von Isabel Thiele, die das „Frauenzimmer“ in St. Tönis betreibt. Die Selbstständige, die zum Vorstand des Werberings „St. Tönis erleben“ gehört, kämpft für den Erhalt der Existenzen der von der Corona-Krise betroffenen Geschäftsleute und Gastronomen.

Die bisher eingestellten Videos sind bestens angekommen, bei Kunden und Kollegen: „Daumen hoch.“ Vielen habe sie wohl aus der Seele gesprochen, sagt Thiele.

Sie selbst merkt, wie sehr ihr das Zwischenmenschliche fehlt, der direkte Kontakt zur Kundschaft und Nachbarschaft im Ort. „Wir brauchen doch diese Nähe und das Gespräch. Und wir brauchen die Menschen, die uns treu bleiben“, sagt sie. Gut, dass sie Roswitha zum Reden hat.