Schiefbahn: Blicke in die Zukunft werfen

Angelika Kneppertz arbeitet als Hellseherin und Hypnose-Coach. Ihre Kräfte habe sie allerdings nicht immer akzeptieren können.

Schiefbahn. Die blonden Haare sind modisch kurz geschnitten, die offenen Augen darunter blicken aufmerksam und freundlich, ein Lächeln liegt auf dem Gesicht der schlanken Frau, die auf einem schwarzen Stuhl hinter dem Glastisch sitzt.

Nichts Mystisches haftet ihr an, keine dunkle Aura umgibt sie. Nichts deutet auf die besondere Begabung hin, die Angelika Kneppertz nach eigenen Angaben schon von Kindesbeinen begleitet hat.

"Dass ich ein Medium der Hellsichtigkeit bin, habe ich nicht immer als angenehm empfunden. Besonders im Kindesalter kam ich mir eher aus der Art geschlagen vor", bemerkt die 54-Jährige.

Sie erinnert sich an Vorfälle, wo sie ihrer Schwester Gabi auf den Kopf zugesagt habe, was sie am Strand erlebt und gedacht hatte, ohne dass sie selbst dabei gewesen sei. Oder sie habe ihrer Mutter verraten, dass im Briefkasten Post von den Stadtwerken lag mit einer Rückzahlung von 400 DM.

"Das waren alles Dinge, die auf einmal auf mich zukamen und die ich wusste, ob ich es nun wollte oder nicht", erzählt Kneppertz. Dass sie damit aneckt, musste sie schon in jungen Jahren feststellen. Schon früh habe sie gelernt, lieber nichts zu sagen, als unangenehme Aufmerksamkeit und verständnisloses Kopfschütteln zu ernten. Daher habe sie ihre besondere Fähigkeit auch erst einmal zurück geschoben, habe eine Lehre als Floristin gemacht und sich auf die Arbeit konzentriert.

"Doch eine solche Begabung lässt sich nicht einfach beiseite schieben", stellt Kneppertz fest. Sie habe ihre Gabe angenommen, hinterfrage sie nicht mehr und nutze sie zur psychologischen Lebensberatung von Ratsuchenden.

Anderen Menschen in Lebensfragen zu helfen, rückte bei ihr in den Mittelpunkt. Am Anfang neben ihrem Beruf als selbstständige Floristin, dann ab 1983 hauptberuflich.

"Der Zustrom wurde immer größer. Ich wurde von Kunden weiterempfohlen und erhielt auch Besuch von bekannten Persönlichkeiten aus Film, Fernsehen, Finanzwelt und Politik", berichtet Kneppertz. Heute sei sie als Medium, Seherin und Hypnose-Coach bekannt und pflege rege Kontakte zu anderen hellsichtigen Kollegen.

Vertrauen und Diskretion stehen bei ihrer Arbeit im Vordergrund. "Ich merke es sofort, wenn mir jemand skeptisch gegenübersitzt. Wenn ich dann einiges zur Person sage, ohne sie zu kennen, ernte ich Erstaunen und Vertrauen", weiß die in Schiefbahn lebende Frau aus ihrer langjährigen Erfahrung.

Nur mit einem tue sie sich nach wie vor schwer und das seien ihre Visionen, die plötzlich und ohne Vorankündigung kämen. "Ich habe manches vorausgesehen und sehe auch für die Zukunft einiges auf uns zukommen. Aber das zu vermitteln, fällt mir schwer", berichtet Kneppertz. Sie müsse es aber tun, das habe die Finanzkrise, die sie vorausgesehen habe, gezeigt. Daher habe sie jetzt ihr Angebot um das Thema Astrofinanz erweitert.

Aber das alles rückt jetzt erst einmal in den Hintergrund, denn zurzeit steht ihre eigene Hochzeit im Mittelpunkt. Am 31. Juli wird in der Schiefbahner Kirche geheiratet. Und dass es der richtige Mann ist, das weiß Kneppertz ganz genau.