Ein Hörbuch aus St. Tönis

Erich Schützendorf hat seinen Bestseller im Tonstudio eingesprochen.

St. Tönis. Der Mann hat rund zehn Sachbücher zu Seniorenthemen geschrieben und er ist damit sehr erfolgreich. Jetzt hat er zum ersten Mal ein Hörbuch vorgelegt - und es auch selbst in einem Münchener Tonstudio gesprochen: "Das war für mich eine völlig neue Erfahrung. Ich halte zwar viele Vorträge im Rahmen meiner Volkshochschultätigkeit, aber ein ganzes Buch in einem Studio zu sprechen, das war mal etwas ganz Neues, hat mir aber viel Spaß gemacht".

Erich Schützendorf (59) hatte Ende der 90er Jahre sein Buch mit dem Titel "Das Recht der Alten auf Eigensinn" veröffentlicht, das inzwischen in der vierten Auflage erschienen ist und nach Auskunft seines Verlages Ernst Reinhardt in München ein richtiger Bestseller geworden ist.

Im Spätsommer letzten Jahres trat der Verlag an seinen Tönisvorster Autor heran und fragte, ob man das Buch auch als Hörbuch herausgeben solle. Und dann kam die Überraschung: Der Verlag bat Erich Schützendorf, das Buch auch selbst im Studio zu sprechen.

"Zuerst hatte ich Bedenken wegen meines unverkennbar rheinischen Dialekts, aber der Verlag meinte, er hätte keine Bedenken, das sei authentisch. Also habe ich nach ursprünglichem Zögern dann doch zugestimmt, ohne so recht zu wissen, auf was ich mich da einlasse", erinnert sich Schützendorf schmunzelnd. Bedauert hat er seine Entscheidung nicht: "Das war eine gute Schule!"

Im Januar nahm er bei seinem Arbeitgeber eine Woche Urlaub und bezog ein Hotelzimmer in München. Jeden Tag von 10 bis etwa 17 Uhr saß er im Münchener Stadtteil Maxvorstadt im Tonstudio "opus-live" und sprach sein Buch Wort für Wort auf Band.

"Der Studioleiter guckte einigermaßen entsetzt, als ich sagen musste, dass ich das noch nie gemacht habe, aber dann ging es doch von Tag zu Tag besser. Am letzten Tag flutschte es dann so richtig. Und die Texte des ersten Tages haben wir am letzten Tag noch einmal aufgenommen, weil es dann nicht mehr so holprig war", erinnert sich Schützendorf. Am Ende wurden es vier CDs mit einer Gesamtdauer von 300 Minuten, also volle fünf Stunden.