Willich: Nach Regen: Leitung tot

Willicher Rentnerin litt 14 Tage lang unter Telefon-Ausfall. Niemand fühlte sich verantwortlich.

Willich. Zweieinhalb Wochen ist es her, dass das Unwetter Siedlungen unter Wasser gesetzt hat. Noch immer sind die Folgen spürbar. Unmittelbar. Gertrud Wasseige, Rentnerin aus Willich, hatte Probleme: Ihre Telefonleitung war seit dem Unwetter tot.

"Ich habe jetzt schon für 55 Euro mit dem Handy bei meinem Anbieter tele 2 angerufen, aber da gerät man von einer Warteschleife in die nächste. Die rufen einfach nicht zurück." Dafür seien Termine vereinbart worden, bei denen ein Techniker sich um das Problem kümmern sollte. Das geschah mehrfach.

"Zu vier abgemachten Terminen ist niemand gekommen", sagt die 70-Jährige, die in ihrem abgelegenen Häuschen in Moosheide vergeblich auf die Techniker gewartet hatte. Sie fühlt sich zunehmend isoliert. "Hier ist man doch verraten und verkauft ohne Telefon!"

Auch bei ihren Nachbarn seien die Anschlüss zunächst defekt gewesen, doch habe deren Anbieter das Problem schnell und unbürokratisch behoben.

Auf Nachfrage zeigt sich Anbieter tele2 verwundert. Es seien doch Reparatur-Termine vereinbart worden.

Nur einen Tag später stand dann plötzlich der Telekom-Techniker im Türrahmen. "Er hat gesagt, da sei was an der Hauptleitung", sagt die Rentnerin. Die Telekom sei verantwortlich.

Warum sich zu den abgemachten Terminen niemand eingefunden hätte, wollte Frau Wasseige wissen. Der Mann habe mit den Schultern gezuckt: voller Terminkalender.

Immerhin: Nach dem Besuch des Experten funktioniert jetzt wieder alles. Und: Das Geld für ihre Hotline-Telefonate soll der 70-Jährigen nun erstattet werden. Ansatzweise ist sie auch happy: "Auf den Fernseher kann ich verzichten. Aber die Nähmaschine, das Telefon und mein Fahrrad brauche ich."