Eine Schützenparty mit Zwischenfällen

Die Schützen am Grenzweg feiern in diesem Jahr in abgespeckter Form.

Neersen. Am Grenzweg wird in diesem Jahr Schützenfest in abgespeckter Form gefeiert: So wird es am Montag erstmals keine Königsburg-Erstürmung geben, am Sonntag traf man sich statt wie gewohnt zum Früh- zum Spätschoppen.

An Besuchern mangelt es zum Glück nicht. An guter Stimmung ebenfalls nicht. Königin Nicole Recken (36) ist zum zweiten Mal Königin. Sie tritt gemeinsam mit Prinz René, ihrem 24-jährigen Bruder auf. Das Königshaus ist Schützenfest-erfahren:

Das Ministerpaar Karl und Ulrike Offer war vor drei Jahren das Königspaar der St. Konrad Schützengilde, Gerd und Dagmar Zenses 1992.

Los ging es am Freitagabend mit der Mallorca-Party. 500 Besucher kamen, nicht alle benahmen sich aber tadellos. Es wurde ausgelassen gefeiert, wenn auch nicht störungsfrei: Ministerin Dagmar Zenses verhinderte einen Handtaschen- und einen Fahrraddiebstahl. Kurz vor Schluss gab es dann auch noch eine Schlägerei unter Jugendlichen - eine unbeteiligte Frau geriet zwischen die Fronten und bekam einen Kinnhaken ab.

Beim Königinnengalaball am Samstagabend war die Schützen-Welt wieder in Ordnung. Präsident Gerd Zenses verteidigte die Programmänderung: "Ich weiß, dass es sehr umstritten ist, die Sonntagsparade auf den Nachmittag zu verlegen."

Immerhin brachten die 148 Schützen vom Grenzweg ein stattliches Regiment mit rund 400 Schützen und 200 Musikern auf die Beine. Sie waren so ausgeschlafen wie nie zuvor. Ehrenpräsident Kurt Manns sagte: "Ich bin stolz auf meinen Schützenverein." Mit Sarah Schöers gab es auch eine Jungschützenkönigin.

Da Königin Nicole Recken ihre Königsburg im neu gestalteten Garten ihrer Eltern errichtet hat, wird es am Montag keine Wüste mit zu erwartenden Kollateralschäden verbundene Erstürmung geben. Dafür haben alle Verständnis.

Einziger Programmpunkt am Montag ist der Dorfabend im Festzelt. Beginn: 19 Uhr. Morgen um 15 Uhr steht der Vogelschuss der Jungschützen am Festzelt auf dem Programm, ab 16.30 Uhr wird dann der "große" König ermittelt, anschließend klingt das Schützenfest im Zelt aus.

Gerd Zenses sieht dem Königs-Vogelschuss übrigens gelassen entgegen: "Man munkelt, dass es drei Bewerberinnen bzw. Bewerber geben wird."