Tönisvorst: Daihatsus Vorstoß zur Pole-Position

Die Firma Daihatsu mit Sitz in Tönisvorst freut sich über eine hochkarätige Auszeichnung.

Tönisvorst. "Das ist unser Vorstoß auf die Pole-Position." Stolz blickt Matthias Heinz, Chef von Daihatsu Deutschland, auf die Trophäe, die auf dem Besprechungstisch seines Büros an der Industriestraße in St. Tönis steht. Bei der renommierten Umfrage von J.D. Power, das ist die größte ihrer Art in Deutschland, landete der japanische Autobauer sowohl in der Markenwertung als auch in der Kategorie Kleinwagen ganz vorn. Nach den Plätzen sechs und vier in den vergangenen Jahren.

Was Matthias Heinz am meisten freut: "Beim Service und bei den Betriebskosten sind wir klar die Nummer 1." 350 Händler werden von Tönisvorst aus betreut, hinzu kommen weitere in Österreich, der Schweiz und Ungarn. Der Kleinwagenhersteller ist seit 20 Jahren am Ort, in Deutschland sogar seit 30 Jahren. "Die Auszeichnung hat auch mit den Ansprüchen zu tun, die sich ändern", zeigt sich Heinz überzeugt.

Der Trend gehe eindeutig zu ökologischen und ökonomischen Produkten. Und da sei die Toyota-Tochter, die auf kleine Autos spezialisiert ist, traditionell sehr gut aufgestellt. "Mit dem Cuore haben wir ein überzeugendes Auto mit einem Ein-Liter-Motor, da beginnen andere gerade erst, so etwas wieder zu entwickeln", sagt er mit Blick auf ein großes Konkurrenz-Unternehmen. Gerade bei der herkömmlichen Technik seien die Japaner gut aufgestellt, die Motoren arbeiteten durch die Bank sehr spritarm.

Natürlich werde in die Zukunft geblickt. "Der Elektromotor ist derzeit wohl das interessanteste Thema", sagt Heinz. Wenngleich fast alle die Vision von "Null-Emission" hätten, sprich: Wasserstoff. Das sei allerdings deshalb noch Zukunftsmusik, weil niemand eine Idee habe, wie eine flächendeckende Infrastruktur herstellen könne. Als "schöne Übergangslösung" bezeichnet er deshalb die Technik mit Autogas. Hier hat Daihatsu gerade eine technische Lösung gefunden.

So sehr Heinz die Auszeichnung in Sachen Service freut, er will sein Unternehmen weiter nach vorn bringen. "Wir wollen das Service-Netz dichter machen", erklärt er. Sprich: Weitere Werkstätten suchen, die mit den Daihatsu-Modellen umgehen können. Dabei lege man durchaus Wert auf Inhaber-geführte Unternehmen, nicht unbedingt große Glaspaläste. "Es soll ein Kopf, ein Gesicht, erkennbar sein."

Kann man mit einem Autofachmann reden, ohne die allgegenwärtige Krise zu thematisieren? Natürlich nicht. Gerade die Autobauer und Verkäufe hat’s hart getroffen. "Natürlich profitieren wir von der Abwrackprämie, aber nicht in dem Maß, wie viele sich das erhofft hatten", sagt der Chef. Im letzten Jahr erzielte Daihatsu sogar noch ein leichtes Plus, kam auf 13726 Zulassungen. Heinz gibt sich kämpferisch: "Für dieses Jahr wollen wir 80 Prozent davon erreichen, und da liegen wir voll im Trend." Rabattschlachten wolle die Firma auf keinen Fall mitmachen, betont er.