Tönisvorst: Goßen bezieht Prügel

Warum der CDU-Mann nicht im IHK-Forum steht.

Tönisvorst. Wenn zwei sich freuen, leidet der Dritte. Da hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Niederrhein die hiesigen Bürgermeister-Kandidaten aufgefordert, sich und ihr Programm auf einer eigens eingerichteten Seite im Netz darzustellen. Das war Anfang Mai. Von dieser Möglichkeit hatten sowohl Uwe Leuchtenberg (SPD) als auch Christian Hoechtlen (FDP/UWT) Gebrauch gemacht. Nicht so Thomas Goßen, der für die CDU ins Rennen geht.

"Ob er jetzt nachkartet und wieder abschreibt", unkt der SPD-Ortsvereinsvorstand. Und schließt, dass die Union nicht mal in Grundzügen ein Konzept habe. Außerdem, und hier wird der Ton erkennbar rauer, wirft die SPD Goßen vor, massiv "Ideen zu klauen".

"Erstaunt" zeigt sich auch die FDP. "Wer nach sechs Wochen nicht in der Lage ist, seine wirtschaftspolitische Positionierung zu beschreiben, der hat offensichtlich keine", prügelt Fraktions-Chef Hans-Josef Manten auf den Christdemokraten ein. Gerade jetzt zeige sich, so das FDP-Urgestein, wie wichtig ein Bürgermeister ohne Parteibuch sei.

"Hat Herr Goßen das Handtuch schon vor der Wahl geworfen?" Diese Frage wirft die Unabhängige Wählergemeinschaft Tönisvorst (UWT) auf. Offenkundig sei Wirtschaftsförderung bei der CDU keine Chefsache mehr.

Was sagt der Betroffene dazu? "Wirtschaftsförderung ist Fußarbeit. Das ist ganz klar mein Programm", reagiert Thomas Goßen auf WZ-Nachfrage. "Das muss vor Ort und in den Betrieben erledigt werden."

Die Willicher Kandidaten, Josef Heyes (CDU) und Alexander Oerschkes (SPD) haben beide auf die Aufforderung der IHK reagiert und ihre Vorstellungen in das Portal eingesetzt.