Willich: Plakate, wohin man sieht

Die heiße Phase läuft, und der Kampf um die Gunst der Wähler ist auf allen Ebenen entbrannt – auch im Internet.

Willich/Tönisvorst. Jetzt ist sie da, die große Zeit der Wohnbereichsbegehungen, der Firmenbesichtigungen und der Sprechstunden beim Wahlkreis-Kandidaten. Nie sonst ist die Politik so um ihre Wähler bemüht wie im Wahlkampf. Und, um einen alten Werbespruch auf den Stimmabgeber anzuwenden: Nie war er so wertvoll wie heute.

Die SPD-Schiefbahn lädt am Samstag, 1. August, ab 15 Uhr zu einer Wohnbereichsbegehung im Wahlkreis am Spielplatz Ringofen, Augustinerinnenstraße ein. Wahlkreisbetreuer und Stadtratskandidat Martin Dorgarthen will Fragen und Anregungen der Bürger entgegen nehmen. So könnten etwa der geplante Kreisverkehr an der Einmündung Willicher Straße oder der geplante Neubau einer städtischen Tageseinrichtung für Kinder im Bereich der Augustinerinnenstraße Themen sein. Wenn Sie, liebe Leser, noch andere Ideen haben, bringen Sie sie mit.

"Nein, wir kandidieren nicht für den Kreistag." So reagiert der Vorsitzende der Unabhängigen Wählergemeinschaft Tönisvorst (UWT), Frank Holzki, auf entsprechende Fragen, mit denen er sich des öfteren konfrontiert sieht. Aber, aus den Reihen der UWT gibt es Mitglieder, die sich der Unabhängigen Wählergemeinschaft des Kreises Viersen (UWKV) angeschlossen haben und für diese kandidieren. Damit sind zwar Personen und womöglich Ideen identisch, nicht aber die Wähler-Vereine. Insofern ist die Auskunft von Frank Holzki gleichzeitig ein Ja und ein Nein. Zugleich betont er, stolz zu sein, dass Vertreter der seit 20 Jahren in Tönisvorst erfolgreichen Vereinigung sich auch auf Kreisebene engagieren.

Sie erinnern sich noch an den Ärger, den es bei den Grünen in Tönisvorst gegeben habe. Neue Leute hatten das Ruder übernommen, die alten hatten sich vergrätzt zurückgezogen und die Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster (GUT) gegründet. Jetzt wollten die neuen Grünen aber natürlich auch an die Homepage. Was sich als schwierig herausstellte. Denn die Alten wollten die Rechte nicht herausgeben, was man ja irgendwie auch verstehen kann. Schließlich schalteten sich höherrangige Partei-Institutionen ein. Schließlich sollten die neuen Grünen die Seite kaufen können. Kaum hatten die aber den Antrag formuliert und abgeschickt, hieß es, sie seien zu spät. Die Seite gehört jetzt einem Internet-Nutzer in Italien. Einen Trost gibt es allerdings für die neuen Grünen - es gibt Ersatz. Und, ganz neu: Man kann die Adresse mit Umlauten eingeben.

Für eine gute sachliche und personale Ausstattung der Tönisvorster Schulen kämpft die örtliche FDP. Das halten Sie für eine Selbstverständlichkeit? Die Liberalen offenkundig nicht. "Zwar wird von vielen Politikern immer wieder in Sonntagsreden betont, wie wichtig Investitionen in Bildung vor dem Hintergrund der Rohstoffarmut unseren Landes seien, dennoch tun sich dieselben Politiker schwer, genügend Mittel für die deutliche Verkleinerung von Lerngruppen durch mehr Personal zur Verfügung zu stellen", schreiben Julia Schmitz, Mitglied im Schul- und Kulturausschuss, und Realschullehrer Thomas Hoffmann, die bei den Liberalen zuständig sind.