Schiefbahn: Impressionen aus Venedig
Zurzeit stellt der Künstler Horst Schulzendorff im Schiefbahner Literaturcafé aus.
Schiefbahn. Horst Schulzendorff, Jahrgang 1939, hat seiner Kreativität ein Berufsleben lang freien Lauf lassen können. Der ehemalige Werbeleiter des Kaufhofs präsentiert zurzeit einen Zyklus seines künstlerischen Schaffens im KaffeeArt: Zu sehen sind noch bis zum 30. September ausschließlich Venedig-Bilder.
Schulzendorff, der Messestände ebenso wie Prospekte und Inserate gestaltete, widmete sich nach dem Eintritt in den Ruhestand der freien Malerei. Auch wenn die aktuelle Ausstellung nur ein Thema, nämlich Venedig umfasst: Der Künstler erweist sich als sehr vielseitig.
Zunächst sind da reine Aquarelle - offenbar mit leichter Hand ist es Horst Schützendorf gelungen, mit wenigen Strichen Bilder zu schaffen, die bei weitem nicht fotorealistisch sind und trotzdem die Stimmung perfekt einfangen.
Aber es geht noch besser: Sande und vor allem Spachtelmasse tragen ihren Teil dazu bei, dass die Bilder noch authentischer wirken: Der Verfall der Häuser, der leicht morbide Charme der Stadt, wird für den Betrachter noch deutlicher spürbar.
Schulzendorff experimentiert mit den unterschiedlichsten Materialien. Wenn er zum Pinsel greift, wählt er am liebsten Terrakottafarben aus. Und er taucht Venedig schon mal in ein rötliches, ein wenig unwirkliches Licht - so viel künstlerische Freiheit muss sein.
Der Künstler, der bereits rund ein Dutzend Mal in der Lagunenstadt gewesen ist, hatte sich auf diesen Zyklus vorbereitet, indem er vor Ort Aquarellkurse bei dem renommierten österreichischen Künstler Bernhard Vogel genommen hatte. Die Bilder des Venedig-Zyklus, der jetzt abgeschlossen ist, wirken immer lebendiger. Ein gutes Beispiel dafür ist die Karnevalsimpression.
Horst Schulzendorff widmet sich zurzeit neuen Herausforderungen. Natur und Struktur heißen die beiden aktuellen zentralen Begriffe.