Vorst: TV-Team filmt in Apotheke
Nachgestellt wurde die Szene eines Trickdiebstahls. Der Beitrag läuft im TV und soll potenzielle Opfer warnen.
Vorst. Im Mai wären Beate Dijkhoffz und Ulrike Sulzbach von der Vorster Markt-Apotheke beinahe auf einen Trickbetrug hereingefallen. Gestern kam ein Filmteam aus Hannover, um die Szene nachzustellen - aus der pharmazeutisch-technischen Angestellten (PTA) Ulrike Sulzbach wurde für eine halbe Stunde eine Schauspielerin.
Den "Trickbetrüger" hatte das Produktionsteam mitgebracht: Marco Brüser (28) aus Bremerhaven besitzt als Zauberkünstler eine besondere Fingerfertigkeit. Gesendet wird der Beitrag im "Kriminalreport" montags um 20.15Uhr im WDR-Fernsehen, das Datum steht jedoch noch nicht fest.
Es war im Mai passiert: Während der Mittagspause verlangte ein südländisch aussehender Mann Aspirin und bezahlte mit einem 200-Euro-Schein. Nach einigem Hin und Her - es kamen immer mehr Familienangehörige hinzu - sollte der Kauf rückgängig gemacht werden. Die vermeintlichen Kunden versuchten, bei der Rückgabe des Wechselgeldes von rund 185Euro zu tricksen. Allerdings waren die Mitarbeiter der Apotheke kurz zuvor per E-Mail auf solche Machenschaften aufmerksam geworden.
Mit dem Fernsehbeitrag sollen potenzielle Opfer gewarnt werden. Das Kamerateam kam mit einstündiger Verspätung, ging dann aber sehr konzentriert an die Arbeit. Schnell war der Bewegungsmelder außer Betrieb gesetzt - die Geräusche störten.
Redakteur Karsten Morkun gab der 54-jährigen PTA Anweisungen, stellte Fragen, ließ von einem Mitarbeiter in der nahen Sparkassen-Filiale den einzigen dort vorrätigen 200-Euro-Schein holen. "Erzählen Sie es so, als ob Sie es einer guten Freundin erzählen würden", lautete der Tipp des Redakteurs, während Inhaberin Regina Bormann die Kunden im Flüsterton bediente.
"Was haben Sie aus dem Vorfall gelernt?", wollte Karsten Morkun wissen. "Man guckt mehr aufs Wechselgeld", erklärte Ulrike Sulzbach im Interview. Anschließend wurde die Szene am Nachtschalter gedreht. Der Beitrag aus Vorst wird einer von zehn vier- bis siebenminütigen Beiträgen sein, die nach und nach im WDR-Fernsehen ausgestrahlt werden.
Ulrike Sulzbach musste unmittelbar nach ihrem Debüt als Schauspielerin einen Vertrag unterschreiben. Kein Filmangebot, nur eine Verzichtserklärung: Da wurde geregelt, dass sie kein Honorar erhält und alle Nutzungsrechte abtritt. Aber Ulrike Sulzbach hat ja noch einen bürgerlichen Beruf. Und sie ist eine, die sich nicht so schnell über den Tisch ziehen lässt.