Schützenfest mit Glanz und Harmonie

In Schiefbahn wird gefeiert. Unklar ist noch, ob es am Montag einen neuen König gibt. Die Chancen dafür sind offenbar gut.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Schiefbahn. Schützenkönigin Sabine Scheffler hatte sich zwar 28 Grad gewünscht, aber mit dem etwas kühleren Wetter war sie trotzdem zufrieden. Mit allem anderen sowieso, und das nicht ohne Grund: Das Schiefbahner Schützenfest verlief bis jetzt ziemlich glanzvoll und sehr harmonisch.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Bei der Parade am Samstag waren es Kleinigkeiten, die den Blutdruck ein wenig steigen ließen: Da konnte das Königspaar jeden Augenblick kommen und da waren noch „Pferdeäpfel“ auf der Hochstraße. Peter Bongartz vom Diepeshof war einige Minuten lang — so schien es — der wichtigste Mann vor Ort, nach ihm wurde fieberhaft gesucht. Schließlich tauchte er mit einer Schippe auf und entfernte diskret die Hinterlassenschaften der Pferde.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)
Prächtiges Wetter und prächtige Kulisse: Die Schützen marschieren in Schiefbahn
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Prächtiges Wetter und prächtige Kulisse: Die Schützen marschieren in Schiefbahn

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Schützen trinken immer nur Bier? Oberst-Adjutant Andreas Cappenberg ließ sich von seiner Mutter ein Glas Wasser bringen für den kühlen Kopf hoch zu Rosse. Jägerhauptmann Peter Kirchkamp hatte seinen Säbel fallen lassen — und das im letzten Jahr in dieser Funktion.

Foto: Friedhelm Reimann

König Jens Scheffler hatte darauf verzichtet, die Residenz vor seinem Haus am Rubensweg errichten zu lassen — der stellvertretende Jungschützenmeister freute sich deshalb über das Angebot der beiden Jungschützenzüge „TVS Lott et lope“ und „Lott Jonn“, die Burg auf dem Gelände der Schießanlage zu errichten. Sie sollten ganze Arbeit leisten. Höhepunkt ist ein Wassergraben, der das trutzige Bauwerk vor unerwünschten Eindringlingen schützt.

Unerwünschte Eindringlinge fing ein Sicherheitsdienst vor dem Festzelt ab. Erstaunlich: Sowohl der Festplatz, als auch das Zelt waren gut besucht, der Platz gehörte ganz der Jugend. Die Bühne im Zelt hatten die Wachzüge „Ruck-Zuck“ und „Immerblau“ gebaut, hell und modern, trafen sie den Geschmack des Königshauses und der Besucher.

Am Samstag zog die sonnengebräunte Königin die Blicke des Volkes in ihrem hellgelben Kleid und den weiß lackierten Fingernägeln an. Es war ein kleines Familientreffen: Sohn Sven war mit Ehefrau Sandra da und der Vater der Königin fühlte sich ebenfalls wohl. Die königlichen Enkelkinder wurden vom Bruder des Königs beaufsichtigt.

König Jens Scheffler bewies Selbstironie: der Regent mit den wenigen Haaren gab die arabisch klingende Parole „Waddamahaarda“ aus in Anspielung auf seine Glatze. Wer nach einer langen Nacht schon fit war, erlebte am Sonntag ein Stück Geschichte: Das neue Kreuz auf dem Friedhof wurde noch vor dem Gottesdienst unter freiem Himmel eingeweiht.

Ob es am Dienstag einen Schützen gibt, der ab etwa 15 Uhr auf den Königsvogel schießen möchte? Brudermeister Manfred Hendricks gibt sich tiefenentspannt — für viele Schützen ein Indiz dafür, dass es auch im kommenden Jahr einen Schiefbahner Schützenkönig geben wird.