Tönisvorst Sind Haltestellen bis 2020 barrierefrei?

Nahverkehrsplan für den Kreis Viersen war Thema im Tönisvorster Fachausschuss.

Foto: Reimann

Tönisvorst. Im Bau- und Verkehrsausschuss hat Julian Scheer vom Dortmunder Ingenieurbüro „Planersocietät“ den ersten Entwurf der zweiten Fortschreibung des Nahverkehrsplanes des Kreises Viersen vorgestellt. Dazu ist jetzt das Beteiligungsverfahren abgeschlossen, befindet man sich in abstimmenden Gesprächen mit den Verkehrsunternehmen. Ende November sollen die Ergebnisse dann auch in Tönisvorst präsentiert und die Kosten genannt werden, mit denen beim ÖPNV die gewünschten Verbesserungen erreicht werden könnten.

Scheer führte aus, dass es 2016 kreisweit, also auch in Tönisvorst, eine Mobilitäts-Untersuchung gegeben habe. Dabei ging es unter anderem um den Anschluss an den Schienenverkehr: Gewünscht und geprüft werde derzeit, wie für St. Tönis der Umstieg zwischen Zug und Bus in Krefeld-Forstwald verbessert werden könne. Diskutiert werde ferner ein möglicher Haltepunkt in Benrad. Dies liege allerdings in der Verantwortung von Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Deutsche Bahn/Netze. Für den Nahverkehrsplan erhalte dies aber keine Priorität, da von dort eine Weiterfahrt mit dem Bus nicht geplant sei.

Zu den direkten Busverbindungen führte Scheer aus, dass eine Busverbindung von St. Tönis nach Kempen und zurück bereits durch die Linie 068 gewährleistet sei. Nur ein geringes Potential sieht der Gutachter in einer direkten Verbindung St. Tönis/Anrath/Willich. Dort könnten nur die Umsteigeverbindungen optimiert werden. Man denke bei der Buslinie SB87 (Viersen, Anrath, Tönisvorst, Kempen, Grefrath) darüber nach, samstags und sonntags mehr Fahrten zu ermöglichen, um für mehr Pünktlichkeit und für sichere Anschlüsse zu den Zügen zu sorgen. Eine Rundlinie durch das gesamte Kreisgebiet hielt Scheer nicht für notwendig, sei auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich.

Zum barrierefreien Ausbau der Haltestellen meinte Julian Scheer, dass dies generell bis zum Jahre 2020 möglich sein könnte. Zumindest lege bis dahin ein grundlegendes Konzept mit den baulichen Maßnahmen und den Kosten vor. Wie gesagt mehr, dann auch mit Aussagen zu den jeweiligen Kosten, im November.

Für die CDU sprach im Verkehrsausschuss noch Christian Rütten davon, dass die Fahrten von St. Tönis zum Kempener Berufskolleg (Linie 68) nicht ausreichend seien. Dazu meinte Scheer, dass von den Planern grundsätzlich ein Mindest-Angebot an notwendigen Verbindungen und Erfordernissen aufgezeigt werde. Von daher gehöre es nicht zu deren Aufgaben, bestehende Schülerverkehre in den ÖPNV zu integrieren und diese zu verbessern. Dies müsse dann mit den Unternehmen ausgehandelt werden. Alexander Decher (ebenfalls CDU) sprach bei dieser Linie noch davon, dass sich die Busse nach Kempen oft verspäten würden. Dies wird jetzt einmal überprüft.