Start in die Schule St. Bernhard: So funktioniert das Schul-Comeback
Schiefbahn. · Das Schiefbahner Gymnasium braucht besondere Hygienemaßnahmen und viel Personal für den Start.
Osterferien vorbei! Zurück in die Schule. Bis 2019 war das Umschalten von „frei“ auf Unterricht Routine. Nichts Neues für tausende Lehrer und Schüler in Willich, Tönisvorst, Kempen, Grefrath und andernorts. Höchstens Berufspendler stöhnten: Da wird‘s morgens wieder voll auf den Straßen und in den Bussen. Doch auch von ihnen bleiben aktuell viele im Homeoffice.
Das Corona-Frühjahr 2020 stellt Hürden vor die Rückkehr ins Klassenzimmer. E-Mails erreichen Lehrer, Eltern und Schüler mit Hinweisen, Vorgaben und Vorsichtsmaßnahmen. Nach der wochenlangen Unterbrechung ist der Re-Start keiner wie auf Knopfdruck.
Bei den Seifenspendern
wurde bereits nachgerüstet
Hygiene – sie war und ist das zentrale Thema in der Vorbereitung; erzählt einmal am Beispiel des St.-Bernhard. Das Gymnasium in Schiefbahn hat wie alle Schulen Vorsorge zu treffen. Um den Unterricht in den Gebäuden an der Albert-Oetker-Straße wieder beginnen lassen zu können, seien eine Reihe von Maßnahmen getroffen worden, so Andreas Päßler, stellvertretender Schulleiter, in einem Schreiben an das Kollegium.
Seifenspender wurden nachgerüstet. „Mobile Seifenspender sind in die Überlegungen einbezogen. In allen Waschräumen an unserer Schule sind immer Trockentücher vorhanden; auch diese werden immer nachgefüllt.“
Schüler und Lehrer werden „grundgereinigte“ Räume vorfinden. Päßler: „Über den Schulträger werden wir für die bei Wiederaufnahmen des Schulbetriebs – in welcher Form und für welche Jahrgänge auch immer – notwendigen Desinfektionsmittel für Flächen und auch für die dann Unterrichtenden bereitstellen.“ Eine tägliche Reinigung und Desinfektion der Tische und weiterer Flächen sei fest eingeplant und mit dem Reinigungsunternehmen vorbesprochen.
Ob das St. Bernhard aber tatsächlich immer alle notwendigen Mittel für die Desinfektion bekommen wird, „ist bei der derzeitigen Marktlage in diesem Bereich jedoch schwer einzuschätzen“, so Päßler. Eine erfolgreiche Umsetzung aller Maßnahmen sei auch davon abhängig, dass die Schüler „verantwortungsbewusst mit den bereitgestellten Mitteln umgehen. Hier sind wir zuversichtlich“. Hygienebeauftragte der Schule werden sich um die Belehrungen, Kontrollen und Dokumentationen kümmern.
In einem weiteren Schreiben hat sich das Schulleitungsteam um Margret Peters an das Kollegium gewandt. Für alle Schüler gehe zunächst das sogenannte Homeschooling weiter. Nicht alle Lehrer müssten in der Schule präsent sein. Zur Vorbereitung der Wiederaufnahmen des Unterrichts werden gezielt Planungsteams via E-Mail eingeladen werden. „Wenn sie keine solche gesonderte Mail erhalten haben, unterrichten sie von zu Hause“, so Peters.
Ab Donnerstag startet das St. Bernhard mit den prüfungsvorbereitenden Stunden für die Leistungskurse der Q2. In der Woche darauf werden die Fächer des dritten und vierten Abiturfaches in den Blick genommen.
Die Kollegen sollen sich darauf einstellen, dass sie „im Vorfeld die Klassenräume gemäß den geltenden Abstandregelungen herrichten müssen und weitere Maßnahmen zur Einhaltung der Hygienevorschriften umzusetzen sind“.
Solidarische Überlegungen
in Sachen Arbeitsverteilung
Mit besonderer Sorge erfüllt Peters und Päßler, „dass in den kommenden Wochen Kolleginnen und Kollegen mit Kernfächern und mit Abiturkursen in besonderer Weise belastet sein werden“. Man überlege, wie „wir solidarisch für einen Ausgleich sorgen können“. Viele Mitarbeitende gehören einer Risikogruppe an oder stehen aus anderen Gründen der Schule nicht zur Verfügung. „So sind es deutlich weniger Kollegen, die noch vor Ort eingesetzt werden können“, schreibt Peters. Erfreulicherweise hätten viele von ihnen angeboten, „dass sie die besonders belasteten Kollegen von Zuhause aus verstärkt unterstützen wollen“.
Da das Abitur in diesem Jahr unter besonderen Hygienemaßnahmen stattfinden werde und Abstandsregelungen umzusetzen seien, „werden mehr Aufsichten notwendig sein“, so Schulleiterin Peters. „Auch für den beginnenden ‚Regelbetrieb’ werden wir zusätzliche Aufsichten und Sonderbetreuungen brauchen“.