St. Tönis: Die neue MIN-Klasse rechnet sich zum Abi

Das Michael-Ende-Gymnasium schärft sein naturwissenschaftliches Profil.

St. Tönis. Bilingualer Zweig? Das ist am Michael-Ende ein alter Hut. Neuerdings macht am Gymnasium ein neues Kürzel die Runde: MIN. Lang ist die Erklärung: Hinter den drei Buchstaben steht das mathematisch-informationstechnologische-naturwissenschaftliche Profil der Schule.

"Mit diesem Angebot reagieren wir auf das Interesse der Schüler und Eltern. Wir bauen ein weiteres Standbein auf, steigern unsere Attraktivität", sagt Thomas Zöllner, seit 1998 Lehrer für Biologie und Chemie in St. Tönis.

Zöllner ist überzeugt: "Die Gesellschaft fordert immer mehr naturwissenschaftliches Potenzial. Das wollen wir fördern." Gerade für Schüler, die später in die Medizin oder ins Ingenieurwesen gehen wollen, sei das Angebot, das ab Klasse 7 gemacht wird, interessant.

28 Siebtklässler sitzen seit August in der MIN-Klasse. Sie haben zurzeit eine Stunde pro Woche mehr im Stundenplan stehen als ihre Schulkameraden, die sich für den bilingualen oder für den klassischen Zweig entscheiden haben.

"Mädchen machen ein Viertel der Klasse aus", sagt Zöllner. Für die MIN-Klasse hatten sich mehr Bewerber gemeldet als Plätze vorhanden sind: "Einige wenige haben wir ablehnen müssen," sagt Zöllner.

MIN-Schüler büffeln eine Stunde Mathe mehr in Klasse 7: "Wir gleichen damit die Fähigkeiten an." Die Arbeit am PC ist ein Schwerpunkt, die Verzahnung mit den naturwissenschaftlichen Fächern das Ziel.

"Unsere PC-Ausstattung ist gut. Ein Sponsor hat uns 30 Netbooks zur Verfügung gestellt. Wir werden sie in der MIN-Klasse testen." Bei der Ausstattung sei man auf externe Sponsoren angewiesen.

"Bio-logisch!", "Känguru", Chemie- oder Bio-Olympiade... - die MIN-Leute werden sich in den nächsten Monaten in verschiedenen Wettbewerben messen. "Die Teilnahme ist freiwillig," sagt Zöllner, "aber gute Leistungen fließen in die Note ein."

Wohin Erfolge führen können, hat die MIN-Klasse am Dienstag aus erster Hand erfahren. Kilian Ackermann hatte, animiert durch Lehrer Zöllner, sich um ein Schülerstipendium im Bayer Fellowship-Program beworben und es auch bekommen. Der Weg zu einem Science Camp zum Thema Klimawandel im Juli in den USA war frei.