St. Tönis: Mehr Sicherheit für Kinder

Ärger: An der Südstraße in St. Tönis halten sich etliche Autofahrer nicht an Tempo 30. Sie bremst nun das Hindernis aus Beton.

St. Tönis. An einem St. Töniser Blumenkübel scheiden sich die Geister. Platziert ist er an dem nördlichen Stück der Südstraße, einer Straße, die normalerweise einseitig beparkt wird. Etliche Autofahrer sehen in ihm ein ärgerliches Verkehrs-Hindernis auf dem Verbindungsstück zwischen Maysweg und Benrader Straße. Andere, vor allem direkte Anwohner, glauben, dass mit ihm nun endlich sicherere Zeiten für die jüngsten aller Verkehrsteilnehmer anbrechen, die Kinder.

"Verkehrsberuhigung der Südstraße zwischen Hausnummer 100-135": Schon Ende Mai 2007 erreichte diese Unterschriftenliste mit 75 Namen Bürgermeister Albert Schwarz. Sie wurde an Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten weitergeleitet. Die Stadt sah Handlungsbedarf gegeben. Wolfgang Schouten veranlasste Geschwindigkeitsmessungen. Sein Fazit von Oktober 2006: "Über 60 Prozent der Verkehrsteilnehmer halten sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 30 km/h."

Schon vorab hatte Schouten allerdings erklärt, dass die "derzeitige Haushaltslage der Stadt Tönisvorst" Baumaßnahmen in der Tempo-30-Zone nicht zulasse. Er versprach aber weitere Kontrollen. Im November 2007 meldete sich Andrea Giesen allerdings nochmals bei Schouten. Die Problematik habe sich nicht nennenswert verändert.

Die Anwohner hatten schließlich, um auf der einseitig beparkten Südstraße eine natürliche Verkehrsberuhigung zu schaffen, einen Wagen auf die andere Seite geparkt. Aus Unmut über die Engstelle hatten Autofahrer daraufhin oft gehupt. Etliche Beschwerden erreichten auch Schouten. Der aber stellt klar: "Das abgestellte Fahrzeug stellt keine Verkehrsbehinderung dar."

Mit dem Blumenkübel hat die Stadt nun dennoch eine Zwischenlösung im Sinne der erhöhten Verkehrssicherheit installiert. Der Ordnungsamtsleiter kündigt für nächste Woche auch eine erneute Verkehrszählung an. "Die Südstraße war während der Bauarbeiten am Ostring auch Schleichweg. Möglicherweise ist die Straße nun wieder entlastet." Sobald die Ergebnisse der Zählung vorliegen, "suchen wir mit den Anwohnern eine zukunftsorientierte Lösung."

Damit spricht Schouten wohl auch Martin und Tanja Esters, Anwohner der Südstraße, aus dem Herzen: "Die Kinder - egal, ob unsere oder die unserer Mitmenschen - sind eines unserer höchsten und damit schützenswertesten Güter. Der Blumenkübel ist genau dazu ein Anfang."