Süßer Sieg für St. Töniser

Der Konditorgeselle Stefan Osterath hat mit seiner Kollegin Lisa Namyslo die Junior Chocolate Masters in Köln gewonnen.

St. Tönis. Schon als Kind wusste Stefan Osterath, dass er später etwas Handwerkliches, das mit Rohstoffen zu tun hat, lernen wollte. 2003 startete der heute 23-jährige St. Töniser deshalb eine Konditorlehre in Kempen. Erste Stationen danach waren Bielefeld und Planegg bei München, bevor er im August 2010 mit der Konditorenmeisterschule in Köln begann. Dort setzte er seiner schokoladigen Karriere jetzt das erste Sahnehäubchen auf: Bei den Junior Chocolate Masters, die von Callebaut, dem weltweit größten Schokoladenverarbeiter aus Belgien, veranstaltet werden, holte er sich zusammen mit Lisa Namyslo, einer Meisterschulkollegin, den ersten Platz.

Acht Gruppen von je zwei Personen gingen an den Start und zauberten auf der Kölner Messe „Haus und Wohnen“ vor Publikum an zwei Tage Köstlichkeiten aus Schokolade. „Es war ganz schön stressig, denn die Zeit war knapp“, erzählt Osterath.

Am ersten Tag gestaltete er zusammen mit Namyslo eine ein Meter große Pyramide aus fünf Kilogramm dunkler Schokolade, auf deren Spitze der bekannte aztekische Gott Quetzalcoatl thronte. Die Schokolade richtig zu temperieren, um entsprechend mit ihr arbeiten zu können, aber zeitgleich den Ausschlag der Kakaobutter zu verhindern, stellte die größte Herausforderung dar. „Und dann passierte noch ein Unglück“, berichtet der 23-Jährige. Sowohl er, als auch Namyslo stießen kurz vor der Bewertung an einen der vielen Schokoladen-Arme von Quetzalcoatl und der brach ab. Das hieß unter absolutem Zeitstress erneut Schokolade temperieren und bearbeiten.

Der zweite Tag gestaltete sich nicht minder arbeitsintensiv. Diesmal galt es drei kleinere Schaustücke sowie eine Form- und eine Schnittpraline zu kreieren. Unter den geschickten Händen der beiden entstanden eine Weltkugel mit Kakaoblüte, eine Pyramide mit Weltkugel und dem Land Mexiko sowie kleinen Kakaobohnen und eine Weltkugel, über die ein Schokoladenbrunnen läuft. Bei den Pralinen kreierten Osterath und Namyslo eine schwarze Sesam-Erdnussnougat-Praline und eine Oliventrüffelvariante. Mit Spannung erwarteten dann alle acht Gruppen das Ergebnis. „Die Freude bei uns war riesengroß, als wir erfuhren, wir sind die Sieger“, strahlt Osterath. Der erste Preis ist dabei etwas ganz Besonderes.

Die Sieger dürfen im nächsten Jahr zu den World Chocolate Masters nach Paris fliegen. „Vor drei Jahren habe ich die World Chocolate Masters schon einmal besucht. Einfach gigantisch“, berichtet der St. Töniser, der sich immens auf die Reise freut. Und wer weiß, vielleicht schafft es Osterath, wenn er den Titel Meister trägt, in einigen Jahren selbst bei den World Chocolate Masters als Teilnehmer dabei zu sein.