Unterkünfte in Tönisvorst Arbeitskreis diskutiert über Leistungsstandards für Flüchtlinge

Tönisvorst · Reinigung, Catering, Betreuung sowie Sicherheitsdienste in den Tönisvorster Flüchtlingsunterkünften müssen neu ausgeschrieben werden.

In die Conataineranlage hinter der Rosentalhalle in St. Tönis sind die ersten Geflüchteten eingezogen.

Foto: Marc Schütz

(msc) Welche Leistungsstandards in der Flüchtlingsunterbringung will die Stadt Tönisvorst erbringen? Konkret geht es um Reinigung, Catering, Betreuung sowie Sicherheitsdienste in den städtischen Flüchtlingsunterkünften in der Rosentalhalle, in der Containeranlage neben der Rosentalhalle und in der Hans-Hümsch-Sporthalle in Vorst.

Darum wird sich in den kommenden Wochen ein Arbeitskreis kümmern, der aus je zwei Vertretern der im Stadtrat vertretenen Fraktionen sowie Mitarbeitern der Stadtverwaltung besteht. Die Ergebnisse sollen dann im Ausschuss für Vielfalt, Jugend, Senioren, Gesundheit, Soziales und frühkindliche Bildung beraten werden, bevor der Stadtrat im Juni endgültig entscheidet – so der Plan, den die Politiker im Ausschuss jetzt nach mehr als einstündiger, meist sachlicher Diskussion mehrheitlich beschlossen.

Die Zeit drängt, denn der Vertrag mit dem bisherigen Generalunternehmer, der sich um Reinigung, Catering, Betreuung sowie die Sicherheitsdienste kümmert, läuft endgültig zum Jahresende aus, die Leistungsstandards müssen bis dahin definiert sein, die Leistungen müssen ausgeschrieben, ein Anbieter muss ausgewählt, sowie dann auch Verträge müssen geschlossen werden. Bis Juni sollten Arbeitskreis und Ausschuss also zu einem Ergebnis gekommen sein. Es gehe um erhebliche Auswirkungen auf den städtischen Haushalt, sagte Fachbereichsleiter Michael Feiter, der seinen eigentlich zuständigen, aber erkrankten Kollegen Philipp Sieben vertrat.

Eine der ersten Fragen, die der Arbeitskreis beantworten muss, wird sein, ob die Aufträge wieder an einen Generalunternehmer vergeben oder ob sie einzeln vergeben werden sollen. Pros und Contras gebe es für beide Varianten, so Feiter.

Die Mitglieder des Ausschusses baten die Verwaltung, im bald tagenden Arbeitskreis darzulegen, was die Mindeststandards in der Flüchtlingsbetreuung sind und welche Standards in der Stadt jetzt erfüllt oder überschritten werden. Auf dieser Grundlage will man dann diskutieren, wie es künftig weitergehen soll. Inhaltlich wurde zwar noch nicht diskutiert, es klang jedoch durch, dass in den Fraktionen durchaus unterschiedliche Auffassungen herrschen. Deutlich wurde aber auch, dass den Politikern eine menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge am Herzen liegt. Und dass auf Dauer die Belegung von Turnhallen und die Unterbringung in Containern keine Lösung sein kann.

Emotionaler wurde über die Frage diskutiert, ob die Mitglieder des Ausschusses oder des Arbeitskreises die Flüchtlingsunterkünfte besuchen sollen oder nicht. Man wolle nicht zu weit in die Privatsphäre der Menschen eindringen.

Bis zur ersten Arbeitskreissitzung will die Verwaltung jetzt dementsprechend klären, wie man sich ein Bild von der Situation in den Unterkünften machen kann.