Tönisvorst: Kampf gegen Jahrhundert-Regen
Die Tönisvorster Politik will darüber beraten, wie man den Bereich am Unterschelthof künftig besser schützen kann.
Tönisvorst. Der städtische Abwasserbetrieb hat die beiden Kanaldeckel, durch die am 3. Juli die Wassermassen im Bereich der Josef-Schultes-Straße hochgekommen waren, mit Betondeckeln versehen und zugemauert. Über diese Maßnahme informierte Jörg Friedenberg, der technische Leiter des Abwasserbetriebs, den Betriebsausschuss.
"Dass es an dieser Stelle rausdrückt, haben wir unterbunden", so Friedenberg. Allerdings gebe es grundsätzlich keine Möglichkeit, sich gegen ein solches Ereignis zu schützen. Weitere Maßnahmen sollen folgen, kündigte er an mit Blick auf einen weiteren Antrag von Bürgern aus dem Bereich Unterschelthof: Hier wollen die Stadt und der für den Fliethgraben zuständige Wasser- und Bodenverband die Kapazität des kontrollierten Abflusses aus dem Regenrückhaltebecken in den Graben auf voraussichtlich 300 Liter/Sekunde erhöhen. Dazu solle das Rückhaltevolumen des Gebietes vergrößert und der Wasserabfluss durch den Graben in Richtung Kempen beschleunigt werden.
Für letzteres sind vor allem größere Durchlässe notwendig. Das könne im Einzelfall bis zum Bau einer Brücke gehen, allerdings "wer bezahlt das Ganze?", so Friedenberg. Rechtlich sei eigentlich der Nutzer für den störungsfreien Ablauf zuständig.
Rolf Seegers (SPD) und Günter Körschgen (CDU) waren sich einig, dass eine bessere Pflege des Grabens durch die Entfernung von Gebüsch und Verengungen wichtig sei. Der Ausschuss-Vorsitzende Werner Rubarth unterbrach an diesem Punkt die Sitzung kurzzeitig und erteilte der Anwohnerin Karin Engelhart das Wort. Die erklärte, dass ein Problem die Verschmutzung der Trinkwasserbrunnen sei - Unterschelthof ist nicht an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen. Der Ausschuss verständigte sich darauf, mit Vertretern des Wasser- und Bodenverbandes, der Feuerwehr, des THW und den Anwohnern eine Begehung des Fliethgrabens durchzuführen. Dabei sollen Schwachstellen ausgelotet werden.
Den Antrag, eine öffentliche Wasserleitung zu bauen, verwies der Ausschuss an die zuständigen Gremien. Wobei in der Stellungnahme der Verwaltung schon darauf hingewiesen worden war, dass eine solche Leitung zu lang wäre und eine zu geringe Durchflussmenge hätte. Daher sei die Gefahr einer Verkeimung sehr hoch. nomi