Verabschiedung: Hinaus ins Leben!

Gestern wurden 48 Zehntklässler der Hauptschule Kirchenfeld in die Berufswelt verabschiedet. Ein neuer Lebensabschnitt.

St. Tönis. Schulende - für die einen ist es noch ein langer Weg bis dahin. Andere haben es gerade geschafft: So wie die 48 Schüler der Gemeinschaftshauptschule Kirchenfeld, die gestern offiziell mit einer Feier verabschiedet wurden. "Nach sechs Jahren Reise auf dem Schulschiff Kirchenfeld seid ihr jetzt an einem ersten Etappenziel der Lebensreise angekommen." Mit diesen Worten begrüßte Schulleiter Andreas Irkens seine Noch-Schüler.

Die hatten sich mit ihren Eltern in der Aula eingefunden, schwankten gefühlsmäßig zwischen Wehmut und Neugierde auf den neuen Lebensabschnitt. "Bei mir ändert sich ja nicht so viel. Ich gehe weiter zur Schule und zwar zum Berufskolleg Kempen, wo ich meinen Realschulabschluss machen werde", sagt Sandra Peetzen. Ihr Traumberuf ist der der Rettungsassistentin. Die 16-Jährige rechnet sich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt aus, wenn sie noch ein Jahr die Schulbank drückt. Die Schulzeit in St. Tönis sei eine schöne gewesen. Sie werde die Mitschüler vermissen.

Bei Jennifer Bommels ist der Besuch des Berufkolleg dagegen mehr eine Alternative, weil es noch nicht mit der Ausbildungsstelle geklappt hat. "Ich möchte gerne Einzelhandelkauffrau werden, aber leider hat es trotz zahlreicher Bewerbungen bis jetzt nicht mit der Lehrstelle funktioniert." Also lieber erneut die Schulbank drücken und sich fürs nächste Jahr bewerben.

Vanessa Strump strahlt dagegen. Sie beginnt eine Ausbildung als Fachangestellte für Bäderbetriebe in Krefeld Bockum. "Ich wollte immer gerne was im Schwimmbad machen. Mein Traumberuf", freut sich die 16-Jährige. Sie absolvierte zwei Praktika im Krefelder Schwimmbad und ist überzeugt, dass es deswegen dort auch mit der Lehrstelle geklappt hat.

Ganz klar am Praktikum hat es bei Jana Füg gelegen. Die 17-Jährige machte es in einer Buchhandlung. "Im Anschluss habe ich ganz einfach gefragt, ob ich hier meine Ausbildung machen könnte und habe ein Ja als Antwort erhalten. Sie waren dort sehr zufrieden mit mir", erzählt Jana.

Drei Wochen Ferienpraktikum verhalfen auch Tom Minkewitz zur ersehnten Kochlehre. "Ich habe es mir schwieriger vorgestellt und bin mehr als froh, einen Ausbildungsplatz gefunden zu haben", so der 17-Jährige.

32 Bewerbungen hat Melf Butzen geschrieben. Letztlich hat es geklappt. Der 17-Jährige wird Anlagenmechaniker. Bei Stephan Göhler steht die Lehrstelle noch ein bisschen auf der Kippe. "Ich beginne in dem Betrieb, wo ich vielleicht einen Ausbildungsplatz erhalte, am 10. Juni ein mehrwöchiges Praktikum. Dann entscheidet es sich, ob ich die Stelle bekomme", so der 17-Jährige, der gerne Maler und Lackierer werden möchte. Klappt es nicht, will er sich weiter bewerben.

Auch bei Patrick Zarges sieht es noch nicht so rosig aus. "Ich war leider im Krankenhaus und musste alles etwas zurückfahren. Wenn alles gut geht, beginne ich ein Vorpraktikum im landwirtschaftlichen Bereich", sagt der 16-Jährige. In der Landwirtschaft würde er auch gerne die Ausbildung absolvieren. Und wenn alle Stricke reißen, geht er noch für ein weiteres Jahr zur Schule. Das sei besser, als sich nur zu bewerben und ein Jahr zu verlieren.