Mundart in Tönisvorst Vorster Heimatheft erstmals mit Übersetzung

Vorst · Die neueste Ausgabe enthält eine Neuerung und viele interessante Geschichten aus und um Vorst. Von 1701 bis heute reicht die zeitliche Einordnung.

Der Verein übergibt das Heft an Uwe Leuchtenberg.

Foto: Norbert Prümen

(tre) „Voorsch – oss Heimat“ heißt es jetzt zum nunmehr 86. Mal beim Heimatverein Vorst 1978, den „Freunden des Vörschter Platt“. Das aktuelle Heft wurde diesmal beim Schornsteinfegermeister Olaf Heidenfels, Bezirksschornsteinfeger der Region, vorgestellt. Denn er ist es, der in der aktuellen Ausgabe im Rahmen der Serie „Firmen und Geschäfte in Vorst“ vorgestellt wird. Auf gleich vier Seiten können die Leser den Werdegang von Heidenfels und seinen umfangreichen Betätigungsbereich kennenlernen, der weit über das Kehren und die Überprüfung von Schornsteinen sowie Abgasleitungen diverser Feuerungsanlagen hinausgeht.

Der Schornsteinfegermeister ist nämlich unter anderem auch Gebäudeenergieberater und Kachelofen- sowie Luftheizungsbauer. Das ist aber bei weitem nicht die einzige spannende Geschichte im neuen 64 Seiten starken Heimatheft.

„Wir haben diesmal sogar eine Premiere im Heft“, sagt Wolfgang Arretz. Erstmalig wird nämlich übersetzt – und zwar vom Vorster Platt ins Hochdeutsche. Das gilt sowohl für das Mundartgedicht „Osse Heimatdichter“ als auch für die Geschichte von Bernds 80. Geburtstag. Wer des Vörschter Platt nicht mächtig ist, kann den Inhalt nun nichtsdestotrotz problemlos verstehen. Nicht übersetzt werden allerdings das Mundart-Gedicht „Os Vörschter Heimat“ und „Dat Resultat“. Hier ist der Mundart-Fachmann gefragt. Ein Thema treibt wohl einen jeden Heimatverein um, so auch in Vorst: Heimatliches Platt zu lernen lohnt sich aber, denn am 5. Dezember geht die Veranstaltung „En Mönke voll Platt“ im Gemeindezentrum Haus Vorst über die Bühne, wie im Heimatheft verkündet wird. Heimatvereins-Vorsitzender Heinz-Josef Köhler spricht von einem umfangreichen Heft. Der Leser erfährt, was es mit dem Streit um die Ostereier von 1701 auf sich hat und erlebt die Inflation im Jahr 1923 genauso wie das Deutsche Turnfest im gleichen Jahr in München, an dem Jakob Abbelen teilnahm. Mittels etlicher Bilder wird den Lesern ein historischer Gang durch Vorst ermöglicht, der Friseursalon Fossen erwacht nochmals zum Leben und der Leser kann das erste Obstblüten-Walking des Turnvereins Vorst 1878 mitmachen.

Dass Vorst schon immer kulturell aktiv war, verdeutlicht der Artikel mit der Überschrift „Führt euch auf! – Bürger erobern die Bühne“. Zeitaktuelles wie das Kehner Schützenfest 2023, kombiniert mit zahlreichen Bildern, gehört ebenso zum Inhalt wie die Vorster Jahres-Chronik 2022. Auch der Rückblick auf die Jahreshauptversammlung des Jahres 2022 fehlt selbstverständlich
nicht.