Werbering: Knatsch ist nicht vorbei

Streit: Rücktritte, Austritte, eine drohende Neugründung – hinter den Kulissen des Werberings Willich rumort es.

Willich. Der Willicher Werbering kommt nicht zur Ruhe. Zehn Tage nach der jüngsten Mitgliederversammlung der Händlergemeinschaft rumort es hinter den Kulissen nach wie vor heftig. Schon am gleichen Abend war Beisitzer Uwe Forgber von seinem Vorstandsamt zurückgetreten, ein weiteres Vorstandsmitglied steht nach WZ-Informationen unmittelbar davor. Mehrere Austritte hat es gegeben, auch von der Gründung eines Konkurrenz-Vereins ist die Rede.

"Davon habe ich noch nichts gehört", sagt Vorsitzender Alfred Erren. Dass es Austritte gegeben hat, bestätigt er, es seien aber nicht mehr als üblich. Er glaube nicht, dass sie etwas mit den Vorgängen um Ex-Kassierer P. und dem Verlauf der Versammlung zu tun haben.

Wie berichtet, war dem Ex-Kassierer vorgeworfen, Geld für Leistungen genommen zu haben, das ihm nicht zustehe. Um gerichtlichen Streit zu vermeiden, war er einverstanden, 4500 Euro an den Verein zu zahlen. Doch die Versammlung entschied anders: P., 16 Jahre im Amt, muss nichts zahlen.

Auch Alfred Erren hatte sich dem angeschlossen. "Eine Bauchentscheidung" sei das am Abend gewesen. Jetzt hoffe er, dass mit den drei neu gewählten Vorstandsmitgliedern Ruhe einkehre. Schließlich habe man mit Cityfest und Weihnachtsmarkt noch zwei Großveranstaltungen vor der Brust.

Andere Stimmen freuen sich, dass langjährige Mitglieder wie Hajo Heintges (neuer 2. Kassierer) und Norbert Dill (neuer 2. Schriftführer) an Einfluss gewonnen haben. Die Rede ist von zwei unterschiedlichen Strömungen im Werbering, was sich an der Abwahl von Wolfgang Dille als 2. Schriftführer gezeigt habe: Er holte 13, Norbert Dill 17 Stimmen.

Über das Hin und Her ärgert sich Mitglied Thomas Brandt, Ratsherr und Vize-Bürgermeister: Der Verein müsse in ruhige Fahrwasser kommen. Wer Entscheidungen der Versammlung nachkarte, habe "ein merkwürdiges Demokratieverständnis".