Action Medeor: Vorster kämpfen gegen Armut

Das Hilfswerk hält unter seinem neuen Vorsitzenden Heinz Gommans an ehrgeizigen Zielen fest.

Vorst. Neun Jahre hatte er den Vorsitz beim Deutschen Medikamenten-Hilfswerk action medeor inne. Nun verabschiedete sich Heinz-Josef Vogt von seinem Posten. Mit Vollendung des 70. Lebensjahr wollte er sich nicht mehr in ein Ehrenamt wählen lassen. Seit 1998 war der ehemalige Oberstadtdirektor von Krefeld Vorstandsvorsitzender. Bei der Mitgliederversammlung stellte er sich nicht mehr zur Verfügung.

In Vogts Fußstapfen trat der 61-jährige Heinz Gommans, der seit Mitte 2001 Schatzmeister bei medeor war. Den Posten des Stellvertreters übernahm Heinrich Lauf, Pharmaziedirektor des Kreises Viersen. Als neuer Schatzmeister wurde Siegfried Thomaßen gewählt.

Heinz-Josef Vogt, langjähriger Vorstand der action medeor

Nicht nur die Neuwahlen beschäftigten die Mitglieder bei der Versammlung. Geschäftsführer Bernd Pastors machte deutlich, wie wichtig die Hilfe ist, die medeor leistet. "1,1 Milliarden Menschen leben in absoluter Armut. Drei Millionen sterben jährlich an Aids, eine Milliarde hat keinen Zugang zu sauberem Wasser. Alle drei Sekunden stirbt ein Kind", informierte er.

Bis 2015 will medeor an vier UN-Entwicklungszielen mitarbeiten. Man will die extreme Armut um 50 Prozent und die Kindersterblichkeit um Zweidrittel senken. Dazu sollen Aids, Malaria und Tuberkulose bekämpft und globale Partnerschaften initiiert werden. Dass man auf einem guten Weg ist, machten die Zahlen klar. Allein2006 betraf der Gesamtumsatz an Basismedikamenten und medizinischen Equipment 8,18 Millionen Euro. 25 266 Hilfspakete verließen medeor. Dies waren 412 Tonnen.

56 Prozent der Unterstützung geht nach Afrika. Es folgt Asien mit 21 Prozent und Südamerika mit 17 Prozent. Vier Prozent fallen auf Osteuropa und zwei auf Ozeanien. Auch bei aktuellen Katastrophen hilft medeor, so im vergangenen Jahr für die Erdbebenopfer von Java und die Menschen im vom Bürgerkrieg betroffenem Libanon. Nothilfe und Aufbauprojekte liefen auch in den Tsunami-Gebieten. Dort wurden allein im vergangenem Jahr 16 Wiederaufbauprojekte gestartet. Hilfe zur Selbsthilfe ist der Gedanke, der dahinter steht.

Spenden Im Jahr 2006 kamen bei action medeor 3,44 Millionen Euro an Sach- und Geldspenden zusammen.

Spender 28058 aktive Spender halfen diese Summe zusammen zu bringen, wobei 7109 Neuspender gewonnen werden konnten.

Mitarbeiter Insgesamt arbeiten in dem Medikamentenhilfswerk 50 Mitarbeiter. 35 in Vollzeit und 15 in Teilzeit.