Werbering Willich: „Schwamm drüber“, sagt Joachim Pütz

Dem Ex-Kassierer Joachim Pütz war vorgeworfen worden, 12 500 Euro aus der Kasse genommen zu haben. Keiner will einen Prozess.

<strong>Willich. Es war eine ereignisreiche Jahreshauptversammlung des Willicher Werberings mit zum Teil überraschenden Beschlüssen. Nachdem bei der vorigen Versammlung der Vorstand vergeblich auf Entlastung gehofft hatte, wurde dies jetzt im Kaisersaal Schiffer nachgeholt. Zuvor hatte Norbert Dill als Kassenprüfer zu verstehen gegeben, dass bei einer Prüfung, bei der auch der in die Kritik geratene frühere Kassierer Joachim Pütz zugegen war, alle Fragen hatten geklärt werden können.

Hatte es mit den Barentnahmen aus der Vereinskasse von Pütz - von 2003 bis 2006 waren es 12 557,11 Euro - seine Richtigkeit? Der Anwalt des Werberings, Bernhard Kinold, und der juristische Beistand der Gegenseite, Hans-Jürgen Hauser, hatten einvernehmlich vorgeschlagen, dass der frühere Kassierer 4500 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer zurückzahlen sollte. Doch es kam ganz anders.

Thomas Brandt stellte den Antrag auf Entlastung des Vorstandes. In Sachen Pütz war man zu keinem klaren Ergebnis gekommen. Falls man sich nicht mit ihm einigen könne, drohe ein Prozess.

Nicht ohne Irritationen gingen die Neuwahlen über die Bühne: Hajo Heintges war von seiner Frau per Fax als Anwärter für das Amt des 2. Kassierers gemeldet worden. Nachdem Michaela Brungs zur 1. Kassiererin gewählt wurde, machte Heintges deutlich, dass er auch an dieser Position interessiert sei. Nach anfänglichen Bedenken wurde der Wahlgang wiederholt, Brungs setzte sich gegen Heintges durch, der später von Horst Seufert das Amt des 2. Kassierers übernahm.

Kassenprüfung Eine ordentliche Kassenprüfung war vor der Mitgliederversammlung im März nicht möglich gewesen, da Unterlagen fehlten. 78 000 Euro waren damals als "sonstige Kosten" erfasst. Welche Einzelpositionen dahinter stecken, ließ sich jetzt aber klären.

Rücktritt Im Januar hatte Kassierer Pütz sein Amt niedergelegt. Ihm war vorgeworfen worden, für die Erstellung des Werbering-Journals zu viel Geld abgerechnet zu haben.