Willich: Arbeit in der Urlaubszeit
In den Ferien wurde in Schulen und Kitas viel saniert und umgebaut. Dadurch wurde der Betrieb nicht gestört.
Willich. Nur noch gut eine Woche, dann geht die Schule wieder los. Während unzählige Schüler wahrscheinlich froh waren, ihren Klassenzimmern für eine Weile den Rücken zukehren zu können und frei zu haben, fing genau dort für viele die Arbeit erst an: Ferienzeit ist nämlich nicht nur Reisezeit. Sie ist auch Umbau-, Anbau- und Renovierungszeit.
"Wir haben noch viel zu tun", sagt Isabelle Trak. Sie ist für die Objektbetreuung der Robert-Schuman-Gesamtschule zuständig, und da wird auch kurz vor Ferienende noch kräftig gewerkelt.
Michael Ritte und sein Kollege Ahmed Osman legen einen Kanal, denn mehrere Gebäude der Schule sollen wasserdicht gemacht werden. "Es wird ein Gefälle vom Gebäude weg geschaffen", erklärt Trak die Arbeit der Tiefbaufirma. "So kann kein Wasser hereinlaufen."
Doch das ist nicht alles. Einige Räume haben einen neuen Boden bekommen, ein Teil der Heizung wurde erneuert, Fenster ausgetauscht. Ein bisschen sieht es aus wie bei einem Umzug: Auf den Gängen liegen Rohre herum, im Eingang stehen Paletten und verpackte Stühle. "Übernächsten Montag ist aber alles wieder aufgeräumt", verspricht Trak.
Auch in der Kita Kantstraße direkt gegenüber wird gebaut und gebohrt, allerdings bei schon wieder laufendem Betrieb. "Anfang der Ferien hatten wir drei Wochen zu", sagt Leiterin Karin Spütz. Da wurde drinnen viel geschafft: "Passiert ist einiges. Wir haben zum Beispiel ein neues Kindercafé bekommen", sagt sie. Da wird jetzt gefrühstückt und zu Mittag gegessen.
"Es war ganz schön stressig", sagt Achim Schneiders über den Umbau. Er ist bei der Stadt für die Objektbetreuung der Kindergärten zuständig. "Und schmutzig: Allein die Putz- und Aufräumarbeiten haben 2.500 Euro gekostet." Insgesamt seien für den Umbau im Bestand rund 20.000 Euro veranschlagt.
Draußen passiert noch weit mehr - und weit Teureres: Die Kita bekommt gerade einen Anbau mit vier weiteren Zimmern. Und zusätzlich eine Geothermie-Heizanlage: "Dafür werden sieben Löcher à 99 Meter Tiefe gebohrt, um die Erdwärme zu nutzen", sagt Schneiders. Zuschüsse gibt’s vom Bund.
Dasselbe passiert in der Kita Alperhof, die gerade Ferien macht. Ein riesiges Bohrgerät steht da, wo sonst Kinder spielen. Der Boden ist extrem matschig, die Wiese sieht mitgenommen aus, überall liegen Rohre und Schläuche herum. "Es ist nicht ganz so schlimm, wie es aussieht", sagt Schneiders. "Aber wir haben trotzdem noch alle Hände voll zu tun - in zehn Tagen kommen die Kinder wieder." Bis dahin sollen die Löcher zu sein.
Und wenn die vielen Schüler und Kindergartenkinder die Gebäude ab dem 30. August wieder mit Leben füllen, sind die Handwerker und Bauarbeiter verschwunden. Was bleibt, ist die Arbeit, die sie verrichtet haben - während andere Ferien hatten.