Willich: Große Sprünge in den Frühling
Samstag war mau, Sonntag viel besser: Das Bühnenprogramm von „Fit in den Frühling“ kam an.
Willich. Das Thermometer kletterte auf zehn Grad Celsius: Die gefühlte Temperatur lag aber wegen des eisigen Windes deutlich darunter. Keine idealen Wetter-Bedingungen für das Stadtfest "Fit in den Frühling". Zum Glück hielt sich der Regen gestern zurück. Es konnte zwar beim 7. Fest kein Besucherrekord aufgestellt werden, trotzdem war "Fit in den Frühling" zumindest am Sonntag recht gut besucht.
Die Ex-Willicher Sebastian Hermanns und Michael Weihrauch traten als Duo "Two inspired" auf. Mit dabei auf der Bühne: Ein Heizpilz, der die Kälte erträglich machte. Die Besucher, die am Samstag gekommen waren, gaben den beiden Musikern Bestnoten. Ihr erster Auftritt dürfte nicht der letzte gewesen sein.
Ebenfalls Premiere hatte Dietmar Päpst, Inhaber der "Alt-Viersener Senfmanufaktur". Von seinen 165 Sorten hatte er 62 mitgebracht. Seine Erfahrung gestern Nachmittag: "Die Leute sind bei der Kälte nicht motiviert, lange stehen zu bleiben." Es war mehr Glühwein- als Bierwetter. Wollmützen wirkten alles andere als deplatziert. Auf dem Marktplatz gab es kaum ein zugfreies Plätzchen.
Auf der Hülsdonkstraße, im Schatten der Pfarrkirche, boten Jungen und Mädchen alles das an, was im Kinderzimmer entbehrlich geworden ist. Jan (15) und sein Freund Jean-Pierre (14) verkauften meterweise Lego-Spielsachen. Playstation hat sie überflüssig gemacht. "Zwei Brillengläser zum Preis von einem", lautete eines von vielen Sonderangeboten anlässlich des verkaufsoffenen Sonntags.
Der Frühling war zumindest am Stand des Blumenhauses Grumbach ausgebrochen - da blühten Primeln, Stiefmütterchen und Narzissen um die Wette: "Ich bin mit der Resonanz zufrieden", freute sich Michael Grumbach.
Gestern sorgten die "Walking Shoes" für die Musik - der bekannte Jazzmusiker Edi Grötzinger aus Willich und der Jazztrompeter Mattias Bergmann hatten ihr Publikum, sie mussten die Bühne unter anderem mit Akteuren der "Halle 22" und der Tanzschule "Move" teilen.
Sandra Wagner von "Kosmetik & mehr" gab Tipps, wie die vom Winter und trockener Heizungsluft geschädigte Haut wieder frühjahrsfrisch gemacht werden kann.
Kaum ein Besucher, der nicht einen Abstecher auf den Kaiserplatz machte. Dort konnten 18 Automarken bewundert werden. Was auffiel: Die Modefarbe für Mobile ist aktuell Weiß. Brave Alltagsautos überwogen, für Extravaganzen scheint in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise kein Platz zu sein.
Da lockten schon eher die T-Shirts für fünf Euro und Kuchen, mit dessen Kauf die Besucher von "Fit in den Frühling" die Abi-Feier des St. Bernhard-Gymnasiums mitfinanzieren.