Willich/ Tönisvorst: Bagger leisten ganze Arbeit
Die Firma Cray Valley ist verschwunden. Und der Wahlkampf treibt schon tolle Blüten.
Willich/ Tönisvorst. Kein Stein steht mehr auf dem anderen: Die Abriss-Bagger haben auf dem ehemaligen Gelände der Firma Cray Valley Kunstharze GmbH in St.Tönis ganze Arbeit geleistet.
Seit 1958 waren hier Lackharze und Kunststoffdispersionen produziert worden - die Anwohner haben den Duft teils immer noch in der Nase. Nach dem Aus für den Standort hatten im August die Abriss-Arbeiten begonnen.
Überwacht werden sie von der Unteren Bodenschutz- und Wasserbehörde des Kreises Viersen. Auch alle unterirdischen Tanks, Rohrleitungen und Kanäle werden ausgebaut. Die Kosten der Sanierung (Dauer bis 2009) werden von Cray Valley getragen.
Aus der grünen Welle auf dem St. Töniser Südring ist (mal wieder) eine rote Welle geworden. "Stop and Go" heißt es zwischen Düsseldorfer Straße und Ostring, die Ampeln sind aus dem Tritt. Da muss man ein bisschen Geduld mitbringen - und sich freuen, dass die Benzinpreise wieder etwas gesunken sind.
Jaja, der Wahlkampf treibt schon seltsame Blüten. So auch in Willich, wo vor einigen Tagen CDU-Chef-Schummer Lärmschutz an den Bahnstrecken und ein Verbot russischer Lärm-Loks anregte. Was seinen Parteisprecher Guido Görtz offenbar so beeindruckt hat, dass der am nächsten Tag in einem Leserbrief die Aussagen seines Vorsitzenden ausdrücklich lobte. Donnerwetter!
Wo ein Donnerwetter ist, ist auch der Blitz nicht weit. Doch vor dem müssen die Besucher des Willicher Freizeitbads "De Bütt" bald keine Angst mehr haben: Das Außenbecken des Hallenbads wird nämlich jetzt durch spezielle Blitz-Auffangstangen geschützt. Damit ist es künftig nicht mehr notwendig, das Innenbecken bei Gewitter zu räumen, das mit dem Außenbecken verbunden ist. Ein Krefelder Unternehmen hat die neue Technik installiert. Sie macht die ursprüngliche Idee überflüssig, das Außenbecken mit einem Dach zu versehen.
Bleiben wir kurz im Nass, obwohl Schwimmer in St. Tönis ab Montag eher auf dem Trockenen sitzen. "Revisionsarbeiten" machen voraussichtlich eine Schließung des H2Ohs von Montag, 10. November, bis Samstag, 15. November, notwendig. Zu lesen ist die Notiz auf einem Zettel im kleinen Schwimmbad-Schaufenster im Wirichs-Jäzke, dort, wo so viele St. Töniser vorbeigespült werden.
Im WDR-Fernsehen hat’s vor wenigen Jahren eine Talkshow unter dem Titel "B. trifft..." gegeben. In Tönisvorst könnte sie nun "V. trifft..." heißen. Denn fast täglich erreichen Pressemitteilungen die Zeitungsredaktionen, in denen der SPD-Landratskandidat und Karnevalsprinz Lothar Vauth verrät, wo und mit wem er sich getroffen hat.
Mal ist es Umweltminister Sigmar Gabriel, mal Peter Siegel vom Stadtkulturbund in Tönisvorst, dann wieder die Vorster Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Vorst. Dabei hat er in den vergangenen Wochen schon auf Landrats-Tour den kompletten Westkreis durchreist.
Am Freitag kam die Information, dass er in seiner politischen Funktion die Willicher Genossen getroffen hat. Als Karnevalsprinz wiederum ließ er sich nach den Nachtfaltern nun auch bei der KG Ostend blicken.
Am Sonntag konnte man noch erfahren, dass Vauth als Prinz seine Garde sowie die Treuen Husaren und als Landrats-Kandidat Kempener SPD-Frauen beim Waffelbacken besucht hat. Wen trifft V. wohl nächste Woche? Wir bleiben dran!
Jaja, der Wahlkampf treibt schon seltsame Blüten. Dieser Satz hat von seiner Gültigkeit nichts eingebüßt. Am Samstagabend konnte man wieder ein besonders kurioses Gewächs dieser Art bestaunen. Ort der Handlung: die Rosentalhalle in St.Tönis. Anlass: der Feuerwehrball.
Im Schlepptau von Bürgermeister Albert Schwarz tummelten sich da die Bürgermeister-Kandidaten Uwe Leuchtenberg und Thomas Goßen. Bei den Ehrungen duften sie auch mal eine Flasche Wein überreichen. War’s witzig? Oder peinlich? Die Meinungen gehen auseinander.
Beste Grüße hat jetzt Takahiro Shinyo, Botschafter von Japan mit Sitz in Berlin, den Willicher Bürgern ausrichten lassen. Shinyo bedankte sich in dem entsprechenden Brief an Bürgermeister Josef Heyes für dessen Glückwünsche zur Ernennung.
Shinyo hatte rund 15 Jahre als Konsul an verschiedenen Orten im deutschsprachigen Raum gearbeitet, dabei in seiner "Düsseldorfer Zeit" wiederholt Willich besucht und intensive Kontakte zum Japan-Club Willich und auch Josef Heyes gepflegt.
Federboa und Sachertorte, Apfelstrudel und Geigen-Klänge - all’ dies erwartet die Besucher des "Wiener-Kaffeehaus-Nachmittags", den das Antonisuzentrum in St. Tönis am Dienstag, ab 15 Uhr im Foyer des Seniorenhauses anbietet. Die Organisatoren versprechen sogar, sich im Stil der 50er Jahre zu verkleiden. Auch Leiterin Jutta Hartmann wird dazu mit Federboa erwartet.
Wir wollen hier keinen beunruhigen. Aber es steht fest: Weihnachten rückt immer näher. Was vor allem in vielen Betrieben Jahr für Jahr für Panik sorgt. Die Frage aller Fragen lautet: Wo machen wir unsere Weihnachtsfeier denn in diesem Jahr? Soll "nur" gegessen werden, oder sind diesmal lustige Spielchen angesagt? Der Stautenhof in Anrath macht mit einer Werbung am Straßenrand geschickt auf das Problem aufmerksam: "Chefs, aufgepasst!", heißt es da.