Willich: „Urbanes Feeling“ für den Kaiserplatz

Das Zentrum Alt-Willichs soll attraktiver gestaltet werden, um mehr Kunden zu locken. Bäume sollen dafür gefällt werden.

Willich. Die CDU hält es noch für zu früh, über eine mögliche Ablehnung der Gestaltungspläne für den Kaiserplatz in Willich zu sprechen. Derzeit würden erst einmal die Voraussetzungen für Änderungen geschaffen, betonen die CDU-Ratspolitiker Paul Schrömbges und Guido Görtz.

Bisher seien mehrjährige Haushaltsansätze für die Gestaltung des Platzes (für insgesamt 700.000 Euro) und den Straßenumbau (288.000 Euro) verabschiedet worden, und der Bebauungsplan sei in Arbeit. "Der umfasst aber nicht die Gestaltung", sagt Schrömbges.

Bevor es hierzu einen Beschluss gibt, "will die CDU noch viele Gespräche führen, mit Bürgern, der Altenhilfe, dem ASV und dem Werbering", fügt Görtz an. Beide Politiker sehen die Äußerung der Liberalen, bei der FDP-Bürgerveranstaltung "habe sich eine Ablehnung der jetzigen Pläne heraus kristallisiert", skeptisch.

Grundsätzlich seien sich doch alle Parteien einig, dass Handlungsbedarf bestehe. Zum Beispiel die Unebenheiten im Platz seien für ältere Menschen gefährlich.

Generell müsse Willich für die Innenstädte etwas tun, so Schrömbges: "Willich muss sich neu erfinden: Die Vermarktung von Ackerflächen läuft aus, wir müssen die Qualität steigern." Und da sei in Alt-Willich der Kaiserplatz derzeit die einzige "Stellschraube, an der wir drehen können", sagen beide.

Basis sei das Innenstadtkonzept, das vor einigen Jahren mit einer breiten Zustimmung aufgenommen worden sei. Es sei aber klar, dass zum Beispiel die Immobiliengesellschaft, der der Extra-Markt gehört, nicht vorpreschen werde: "Da muss die Politik zeigen, hier passiert etwas", sagt Schrömbges.

Außerdem wolle die GWG Kreis Viersen mit dem Umbau des Komplexes rund um das Feuerwehrgerätehaus beginnen. Um die Innenstadt attraktiv zu machen, sei der Kaiserplatz eine Möglichkeit, "ein bisschen urbanes Feeling" zu schaffen: einen Platz, der zum Verweilen animiert. Dass der Platz von der historischen Planung her repräsentativen Charakter haben sollte, belege schon der Name: eben ein "Platz des Kaisers".

Ziel sei es, die bisherige Abwanderung von 60 Prozent der Kaufkraft zu unterbinden. Dafür will die CDU auch radikale Maßnahmen wie die Baumfällung akzeptieren, denn die Experten seien sich einig, dass durch die Wurzeln neue Reparaturkosten entstehen werden. Neupflanzungen seien nachhaltiger, weil dabei der Boden so angelegt wird, dass die Wurzeln nach unten wachsen können.