E-Mobilität in Willich Bürger sollen sich Standorte für Ladesäulen wünschen

Willich · Ladesäulen für E-Fahrzeuge sind eine große infrastrukturelle Herausforderung für Kommunen. Die Stadt Willich fragt nun die Bürger, wo die Ladesäulen am besten stehen sollten.

So sieht die interaktive Karte aus. Bestehende Standorte sind bereits eingezeichnet.

Foto: Stadt Willich

(svs) Es gilt als eines der absoluten Zukunftsthemen in der Mobilität neben dem Ausbau von Fahrradinfrastruktur und öffentlichem Nahverkehr: ein Ladesäulennetzwerk für E-Fahrzeuge. Einerseits ist die Einrichtung mit durchaus nennenswerten Kosten verbunden. Andererseits aber stellt sich auch die Frage: Wo sollten die Ladesäulen denn am besten stehen? Die Stadt Willich geht hierbei nun neue Wege und fragt die Bürger, wo Ladesäulen gewünscht sind.

„Aktuell wollen wir eruieren, wo Ladesäulen gewünscht sind. Dafür haben wir nun eine interaktive Karte online gestellt. Bis zum Sonntag, 11. Februar, können Bürgerinnen und Bürger nun zusätzlich zum bestehenden Ladenetz Punkte angeben, an denen sie sich eine Ladesäule wünschen“, erläutert Steven Müller aus dem Fachbereich Verkehrsplanung, der das Projekt koordiniert. Dabei sei das Konzept simpel: „Wir haben noch keine feste Vorgabe, wie viele Stationen wir errichten wollen. Aber wir gehen davon aus, dass zunächst einmal 50 bis 100 Fähnchen gesetzt werden. Wer dann einen Standort in der Gegend wünscht, gibt dem gesetzten Fähnchen ein ‚Like‘. Damit können wir auch eine Hierarchie der gewünschten Ladesäulen erstellen“, erläutert Müller. Eine Säule habe dabei stets zwei Ladepunkte, zwei Fahrzeuge können also gleichzeitig geladen werden. „Wenn wir einen Standort ermittelt haben, schauen wir uns den Bedarf an. Dazu ziehen wir einerseits die Karte, aber auch Prognosen über die Entwicklung der E-Mobilität in den Jahren 2025, 30 und 35 heran. So ermitteln wir dann auch, an welchen Standorten mehrere Säulen errichtet werden. An einem Standort wie ,De Bütt‘ könnte ich mir zum Beispiel vorstellen, dass wir drei oder vier Säulen, entsprechend sechs oder acht Ladepunkte, errichten“, sagt der Koordinator. Auch weitere Einrichtungen wie das sogenannte Bordsteinladen seien in der Diskussion. „Da gibt es gerade einen Feldversuch in Köln. Die Ergebnisse warten wir ab und schauen dann weiter, ob das auch für uns infrage kommt“, sagt Müller.

Bis die neuen Ladesäulen
stehen dauert es noch einige Zeit

Dabei läuft die Ladeinfrastruktur an schmalen Bordsteinen unter diesen hindurch. Der Nutzer muss nur das Kabel einstecken. Die Umsetzung wird dann eruiert, wenn die Standorte feststehen. „Gegebenenfalls müssen wir, je nach Kabeln und Verkehrssituation, auch mal 50 Meter die Straße runter. Dann müssen wir vermutlich alles ausschreiben. Natürlich sind wir in engem Austausch mit den Stadtwerken, aber den Auftrag dann einfach an diese vergeben können wir nach EU-Recht nicht“, erklärt Koordinator  Steven Müller. Bis also die neuen Ladesäulen wirklich stehen, wird es noch einige Zeit dauern. Die Stadt Willich will sich aber perspektivisch für die Mobilität der 30er-Jahre aufstellen. Zu finden ist die Abfrage unter https://willich.aixzellent.com/.

(svs)