Tönisvorst Windeln fliegen über die Straße

Regelmäßig wird in der Nähe vom Kreisverkehr Düsseldorfer Straße und Reckenhöfe besonders stinkender Unrat auf die Fahrbahn geworfen.

Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Das ist wirklich ekelerregend, was da in (un)schöner Regelmäßigkeit an der Kreisstraße bei den Reckenhöfen und an der Düsseldorfer Straße in der Nähe des Kreisverkehrs bei der Markant-Tankstelle herumliegt: Besch. . . Windeln, deren Herkunft derzeit nicht zu klären ist. Dabei handelt es sich um Erwachsenen-Windeln.

Erst vorgestern war es wieder soweit: Zwischen dem Kreisverkehr und der Vorster Straße verteilte sich der unappetitliche Unrat entlang der Düsseldorfer Straße. Offenbar werden die Windeln zwar in Sammelsäcke gepackt, aber dann werden sie womöglich aus einem Auto herausgeworfen. „Warum macht jemand so etwas? Die Säcke für die Windeln gibt es kostenlos und auch die Entsorgung ist frei“, sagt Wolfgang Schouten, Leiter des Tönisvorster Ordnungsamtes.

Er selbst sei Taten entsetzt. „Das passiert — mit einigem zeitlichen Abstand — in schöner Regelmäßigkeit“, erklärt er. Vorgestern wurde er frühzeitig vom Bauhof angerufen und über den Dreck informiert. „Wir wüssten zu gerne, wer das ist“, erklärt Schouten. Es habe bereits größere Recherchen gegeben, die aber zu nichts geführt hätten: „Da sind wir keinen Schritt weitergekommen.“ Vorgestern Morgen wurde die Behörde vom städtischen Bauhof angerufen, der sich dann um die ekligen Tüten kümmerte.

Deswegen wendet sich Wolfgang Schouten nun an die Öffentlichkeit: „Das sehen vielleicht Leute und können sich eventuell ein Kennzeichen merken oder eine Personenbeschreibung abgeben“, appelliert er. Und stellt eines klar: „Hinweise werden absolut diskret behandelt. Es wird niemals ein Name genannt werden.“

Er könne sich nicht erinnern, so eine Schweinerei mal erlebt zu haben. „Und ich mache das ja wirklich schon ein paar Jahre“, sagt er. Das Ganze sei nicht nur eine große Sauerei, sondern auch womöglich ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und als solcher eine nicht unerhebliche Straftat. „Das würde ich prüfen lassen“, kündigt der Stadtverwaltungs-Mann an. „Stellen Sie sich vor, da fährt mal ein Motorradfahrer hinein“, so Schouten. Hinzu komme eine mögliche Anzeige wegen Umweltverschmutzung.

So ähnlich wird die Angelegenheit auch bei der Polizei gesehen. „Da würden wir auf jeden Fall wegen Umweltverschmutzung ermitteln“, heißt es aus der Leitstelle. „Wichtig wäre, dass wir ein Kennzeichen bekämen. Sonst ist ein Verursacher ja kaum zu packen.“

Auch WZ-Lesern waren die Mülltüten mit den Exkrementen bereits vor Wochen aufgefallen. Bereits mehrfach hatte die Redaktion in der Rubrik „Stadtgeflüster“ berichtet. Dass es sich bei den Überresten um benutzte Windeln handelt, kristallisierte sich allerdings erst seit der vergangenen Woche heraus. Seither häuften sich auch wieder Fälle der herausgeworfenen Säcke.