Zwangspause für Brummis
Viele lokale Speditionen waren von dem Fahrverbot für Lkw betroffen und mussten geduldig sein. Aufgrund der Verbote, der vielen Staus und der Witterungsverhältnisse musste die Spedition sogar im Laufe des Morgens Fahrzeuge wieder zurück holen, die bereits aufgebrochen waren.
Willich. Auf den Speditionshöfen in Willich ging gestern bis zum Mittag gar nichts mehr. Aufgrund der in NRW verhängten Lkw-Fahrverbote, konnten die Speditionen ihre Transporter nicht auf den Weg schicken.
„Wir sind zu 99 Prozent davon betroffen. Wir hoffen aber, dass es sich im Laufe des Tages langsam bessert“, sagt Detlef Riedl von der Globetrans Spedition. Da viele seiner Lkw nach Frankreich müssen, ist der Betrieb auch von dem Einreiseverbot in Belgien betroffen. „Ich finde das alles etwas übertrieben. Es ist nicht so schlimm, wie es gemacht wird“, sagt Riedl. Ihm und seinen Mitarbeitern bleibe erst einmal nichts, außer zu warten und der Dinge zu harren, die noch kommen.
Peter Meyer von Meyer Logistics ist mit dem Fahrverbot in der Nacht von Sonntag auf Montag einverstanden. Am Montagmorgen seien die Straßen jedoch an vielen Stellen weitestgehend frei gewesen, so Meyer. „Wir vermuten, dass einfach kein Salz mehr da ist. Die sollen streuen, dann gäbe es die Probleme mit den Lkw nicht mehr“, sagt er.
Ebenfalls stark vom Verbot betroffen war ITC Logistics. „Es ist wirklich bitter. Aber unsere Kunden haben dafür Verständnis. Sicherheit geht eben vor“, sagt Kristine Vieweg, zuständig für die Automobil-Logistik bei ITC.
Aufgrund der Verbote, der vielen Staus und der Witterungsverhältnisse musste die Spedition sogar im Laufe des Morgens Fahrzeuge wieder zurück holen, die bereits aufgebrochen waren. Vieweg findet jedoch, dass ausländische Fahrer nicht ausreichend informiert würden. „Viele haben davon gar nichts mitbekommen und fahren trotz Verbots“, ärgert sich Vieweg.
Rund 26 Fahrzeuge der Spedition Gebrüder Bermes standen gestern bis 10 Uhr auf dem Hof und konnten ihre Reise nicht antreten. Bis zum Mittag hatte sich die Situation zwar etwas entspannt, aber Konsequenzen wird es für die Spedition trotzdem haben. „Wenn die Transporter nicht rollen, kostet uns das Geld“, sagt Christian Thelen.
Trotzdem hat er Verständnis für das Verbot: „Wenn der Lkw im Graben landet, kostet uns das mehr. Auch aus der Sicht eines Pkw-Fahrers finde ich das Fahrverbot richtig“.