Kürzungen im Kulturbereich Landesförderung für Tanzmesse NRW wird ausgesetzt

Düsseldorf · Die Tanzszene in NRW gerät weiter unter Druck. Nun ist auch die Internationale Tanzmesse NRW von Streichungen der Fördermittel des Landes betroffen. Was das für die Zukunft der Messe bedeutet.

(ckoe) Es ist der nächste Schlag innerhalb kurzer Zeit für die Tanzszene in NRW: Die Internationale Tanzmesse soll nicht länger vom Landeskulturministerium gefördert werden. Das teilte das Landesbüro Tanz, das die Messe seit 30 Jahren alle zwei Jahre ausrichtet, am Dienstag mit. Die Messe gilt als große Vernetzungsplattform, die stets rund 1500 professionelle Tänzerinnen und Tänzer aus über 50 Ländern zusammenbringt.

Heike Lehmke, Geschäftsführerin des NRW-Landesbüro Tanz, sagt: „Wenn diese Förderung wegfällt, dann können wir keine Tanzmesse mehr machen. Das ist ein wesentlicher Beitrag.“ Das Land sei einer der Hauptförderer gewesen. Für die Messe in diesem Jahr habe die Fördersumme des Landeskulturministeriums bei 585 000 Euro gelegen. Die Stadt Düsseldorf hatte sich mit 220 000 Euro beteiligt, eigene Einnahmen und Drittmittel hätten über 460 000 Euro ausgemacht. Im Januar 2025 soll die Kürzung des Landes in Kraft treten, 2026 sollte die nächste Messe stattfinden. Die Planungen dafür beginnen jedoch weit im Voraus. „Wenn wir keine Förderung haben, können wir auch nicht planen“, sagt Lehmke.

Das Aussetzen der Förderung sei vonseiten des Landes zudem kurzfristig mitgeteilt worden. „Uns ist total klar, dass das ein großes Projekt für die freie Szene ist und dass da viel Geld drinsteckt“, sagt sie. Seit März habe das Landesbüro Tanz um ein gemeinsames Gespräch gebeten, das immer weiter verschoben worden sei: „Und dann kam am 6. Dezember die Mitteilung mit den Kürzungen rein.“

In seiner Mitteilung appelliert das Landesbüro an die Landesregierung, die Entscheidung zu überdenken. „Das würde für uns bedeuten, 30 Jahre internationale Netzwerkarbeit einfach aufzugeben“, sagt Lehmke: „Es erwischt den Tanz aktuell massiv, und besonders NRW als Tanzstandort Nummer eins.“

Erst vergangene Woche war angekündigt worden, dass 2025 eine weitere wichtige Förderung der Tanzszene durch Landesmittel wegbrechen soll: Die Förderung des International Dance Artist Service ist eine Initiative des in Düsseldorf ansässigen Tanzhauses. Bislang hatte NRW das Projekt mit 180 000 Euro jährlich gefördert.

Das NRW-Landesbüro Tanz sieht in den Kürzungen „eine erhebliche Gefährdung der kulturellen Infrastruktur für den Tanz“, heißt es in der Mitteilung: „Sollten diese Entscheidungen bestehen bleiben, bedeutet dies einen tiefgreifenden Einschnitt für die Tanzszene in Nordrhein-Westfalen.“

(ckoe/ saja)