Weltpremiere von Louise Lecavalier im Tanzhaus NRW Ekstatische Performance

Düsseldorf · Eine umjubelte Premiere: Louise Lecavalier machte Station im Tanzhaus NRW, um „Danses Vagabondes“ erstmals zu präsentieren.

Die kanadische Tänzerin Louise Lecavalier.

Foto: Francois Blouin

(clhö) Louise Lecavalier gilt als Ausnahmetänzerin. Weltweit wird sie als Ikone des zeitgenössischen Tanzes gefeiert. Nun feierte die Kanadierin die Weltpremiere ihrer neuen Solo-Performance im Tanzhaus NRW. „Danses Vagabondes“ („Wandernde Tänze“) hat sie die 66-Jährige überschrieben.

Was Lecavalier bot, war weit mehr als eine Performance. Es war ein Kaleidoskop aus Bewegung, mal stakkatoartig mit kleinen schnellen Schritten, mal raumgreifend, dann wieder fließend mit Anleihen ans Voguing. Kurz nachdem sie die Bühne betritt, wirft sie ihre Schuhe von sich. Sie tanzt barfuß, eingehüllt in einen weiten Mantel, die langen Haare wirbeln um sie herum.

Es ist nicht das erste Mal, dass Lecavalier in Düsseldorf die Premiere neuer Stücke feiert. Am 7. Dezember 2012 stellt sie im Tanzhaus NRW mit „So Blue“ ihre erste Solo-Arbeit als Choreografin vor. Auch „Battleground“ wird 2016 erstmals in Düsseldorf aufgeführt. Danach macht die Kanadierin eine Pause, lehrt an der New York University Tanz und zieht sich nach Montreal zurück, wo sie mit ihren Kindern lebt. Nun, nach acht Jahren Bühnenabstinenz, ist sie mit einem Paukenschlag zurück und wird dafür vom Publikum gefeiert.

Schon früh weiß Lecavalier, dass sie Tänzerin werden will. Mit 18 schließt sie sich der Groupe Nouvelle Aire an und lernt dort Edouard Lock kennen. Gemeinsam mit ihm gründet sie 1981 La La La Human Steps. Lecavalier prägt die Performances der Gruppe mit akrobatischen Elementen, die sie zu Avantgarde-Rockmusik in ihren Tanz einbaut. Bald schon verbindet man mit ihrem Namen untrennbar den „Barrel Jump“, eine horizontale Pirouette. Die Gruppe feiert weltweit Erfolge und macht andere Künstler auf sich aufmerksam.

So lädt David Bowie die Ausnahmetänzerin 1990 zum Videodreh für seinen Hit „Fame 90“ ein. Die Kooperation läuft so gut, dass der Sänger sie im Anschluss bittet, ihn auch auf seiner Welttournee zu begleiten. Auch Hollywood schaut genau hin. Regisseur Michael Apted holt sie für seinen Film „Inspirations“ vor die Kamera. Es folgen erste Soloprojekte wie „Cobalt Rouge“ mit den National Arts Centre of Ottawa, das sie koproduziert.

(clhoe los)