50 Jahre Gemeinschaft für den Behindertensport

Acht kriegsversehrte Männer gründeten den Verein, der heute meisterlich ist. Der Verein bietet u.a. Gymnastik, Kegeln, Koronarsport und Schwimmen.

Mönchengladbach/Rheydt. Exakt 50 Jahre nach ihrer Gründung feierte die Behindertensportgemeinschaft Rheydt ihr Jubliäum. Acht kriegsversehrte Männer waren es vor einem halben Jahrhundert, die sich zusammen taten. Doch sie fanden auch schnell neue Mitglieder ohne Kriegsverletzungen.

Menschen wie Heinz-Eugen Lönnendonker. Der war leidenschaftlicher Fußballspieler, kickte vier Jahre bei der Jugend der Borussia und ebenso lang bei den Amateuren. "Ich stand am Beginn einer Profi-Karriere als Torwart", erinnert er sich heute.

Doch irgendwann bückte er sich nach einem Ball und bekam heftige Rückenschmerzen, die er als Hexenschuss abtat. Erst nach langer Zeit entdeckte man Wachstumsstörungen der Wirbelsäule als Ursache. Für den 22-Jährigen brach eine Welt zusammen. "Darüber konnte ich ganz lange nicht reden", sagt Lönnendonker, der heute bei der Stadtverwaltung Düsseldorf im gehobenen Dienst arbeitet.

Um sich wenigstens fit zu halten, versuchte er sich in diversen Vereinen als Hobby-Spieler. "Das ging nicht." Immer stellten sich starke Schmerzen ein. Halt und Förderung erfuhr er in der Behindertensportvereinigung. "Da trainiert man unter ärztlicher Betreuung und Aufsicht von speziell geschulten Übungsleitern."

Zwar ist die Vereinigung eigentlich auf Breitensport ausgerichtet, doch auch Menschen mit Wettkampf-Ambitionen sollen hier die richtige Betreuung finden. Lönnendonker ist beispielsweise zehnfacher Deutscher Meister der Leichtathletik-Meisterschaft für Behinderte.

Der Verein bietet u.a. Gymnastik, Kegeln, Koronarsport und Schwimmen. Die Fußball-Tennis-Spieler des Vereins wurden fünfmal Deutscher Meister, auch 2009. Auch die Sitzvolleyballer mischen bei Deutschen Meisterschaften, wo sie nach Schwere des Handicaps bewertet werden, vorne mit.

Als bei Lönnendonker 2002 ein Hüftleiden auftrat, war er noch als Fachübungsleiter aktiv. Seit er ein neues Hüftgelenk hat, hat er sich auf den Posten des Vorsitzenden "zurückgezogen", den er ohnehin seit vielen Jahren ausfüllt. "Damit bleibe ich dem Verein verbunden. Und so eine Freundschaft und Unterstützung wie hier in dieser Gemeinschaft erlebe ich sonst nirgendwo."