Dülkenerin hat schon wiederFernweh nach Australien

Die 21-jährige Carolin Schröer verbrachte ein Auslandssemester in Melbourne.

Viersen. Wie viele Kilometer Carolin Schröer in den vergangenen fünf Monaten zurückgelegt hat, das kann sie nur schätzen. Es sind etliche gewesen, die sie durch Australien gereist ist. „Hier haben die Menschen ein ganz anderes Verhältnis zu Entfernungen. Da sind einige hundert Kilometer mal eben ein Ausflug“, erzählt die 21-jährige Dülkenerin.

Dülkenerin hat schon wiederFernweh nach Australien
Foto: privat

Von einer Reise nach Australien hat die junge Frau schon seit Jahren geträumt. Als sie nach dem Abitur 2013 am Albertus Magnus Gymnasium in Dülken ihr Journalismus- und Unternehmenskommunikations-Studium in Iserlohn aufnahm, rückte der Traum näher. Der Studienplan sieht nämlich ein Auslandssemester vor. Für Schröer war sofort klar, dass es nach Australien gehen sollte.

Carolin Schröer

Am 10. Februar startete der Flieger nach Melbourne. In Australien fiel der Deutschen sofort der Unterschied zwischen den Universitäten auf, erzählt sie. Zum Beispiel bei den Hausaufgaben. Davon gab‘s in Australien nämlich viel mehr als daheim. Zum Glück, sagt die Studentin, konnte sie aber ihren australischen Stundenplan so gestalten, dass die Montage und Freitage frei waren. So konnte Schröer schon von Melbourne aus an den langen Wochenenden jede Menge Touren ins Land machen. „Eine Studienkollegin und ich sind so für vier Tage nach Tasmanien geflogen. Das war das Abenteuer pur“, erinnert sie sich. Der Flieger hatte angeblich wegen schlechten Wetters nicht pünktlich abheben können, so kamen die beiden Frauen erst nachts an.

Mit dem Leihwagen ging es im Stockdunkeln los. „Ich war zu dem Zeitpunkt noch keine 21 Jahre und durfte nicht fahren. Meine Freundin fuhr durch die neblige, regnerische Nacht die Serpentinenstrecke. Wegen der vielen Tiere und dem ungewohnten Linksverkehr sind wir aber nur Schneckentempo gefahren“, erinnert sich Schröer. „Es war richtig grusselig, so durch die Nacht im unbekannten Terrain unterwegs zu sein.“ Tasmanien sei einer der Höhepunkte ihres Aufenthalts gewesen.

Den vielen Ausflügen, unter anderem in die verschiedenen Nationalparks, folgte nach dem Semester eine Tour quer durchs Land, von einer Küste zur anderen. „Ich bin noch nie so viel geflogen wie in Australien“, sagt Schröer. Ob der Segeltrip in Airlie Beach, das Schnorcheln an der Westküste, die Stippvisite von Sydney, der Besuch von Fraser Island, der größten Sandinsel an der Ostküste oder der Abstecher nach Brisbane — die Dülkenerin schwärmt von jeder Station.

Im Outback habe die 21-Jährige eine andere Auffassung von Freiheit erhalten. „Bei der Tour durchs Outback war ich bereits 21 und durfte fahren. Ich weiß noch, wie ich mitten im Outback bemerkte, dass die Tankleuchte blinkte. Ich hatte richtig Panik, weil niemand wusste, wann die nächste Tankstelle kommt“, erzählt Schröer. „Einer unserer Mitfahrer meinte nur: ,Im Outback hilft man sich. Wir warten einfach auf das nächste Auto, wenn wir liegen bleiben.’ Allerdings kam nach 30 Kilometern eine Tankstelle.“

In Monkeymia konnte sie Delfine hautnah erleben. Auch diese Erinnerung bringt ihre Augen zum Leuchten. „Ich vermisse Australien und die australische Mentalität unheimlich. Alles geht irgendwie locker zu, die Hilfsbereitschaft ist enorm. Auf dem Rückflug wäre ich am liebsten in Abu Dabi wieder in einen Flieger nach Australien gestiegen“, erzählt sie. Für die Dülkenerin steht fest: Irgendwann möchte sie zurück.