Fastenmonat: Bei Bulgur und Brot spricht es sich besser
500 Gäste kamen zum Fastenbrechen des Integrationsrates. Darunter waren auch Kinder, die endlich wissen wollten, was eigentlich der Ramadan ist.
Mönchengladbach. Was ist eigentlich der Ramadan? Diese Frage schwirrte in Lauras (8) und Kims (6) Köpfen herum und brachte die Eltern Heike und Matthias Trattwal ganz schön ins Schwitzen. Dass es etwas mit Fasten zu tun hat, wussten sie. Aber Genaueres konnten sie auch nicht erklären. "Deswegen ist das hier auch für die Kinder wichtig", sagt Matthias Trattwal (45), der nun mit seiner Familie an einem der vielen mit roten und weißen Decken geschmückten Tische im Ferman Vergnügungszentrum sitzt und auf das Iftar Essen zum Fastenbrechen wartet.
Einen Moment müssen sich alle noch gedulden. Erst ab 19.13 Uhr, wenn die Sonne sich verabschiedet hat, darf gegessen und getrunken werden. "Man kommt ja selten ins Gespräch mit Türken oder Muslimen ", erzählt Trattwal, der auf verschiedene Unterhaltung an diesem Abend hofft.
Insgesamt folgten 500 Gäste der Einladung des Mönchengladbacher Integrationsrates und der angeschlossenen Vereine Dyanet - Türkisch-Islamischer Kulturverein, Integrations- und Bildungsverein, Islamisches Zentrum, Masjid Arrahman und Verein zur Kulturentwicklung der Afghanen.
100 der Einladungen gingen vom Integrationsrat gezielt an Personen wie etwa den Oberbürgermeister Norbert Bude, den SPD Fraktionsvorsitzenden Lothar Beine, den Landtagsabgeordneten Hans-Willi Körfges und verschiedene Bezirksvertreter. Auch der Generalkonsul der USA, Matthew Boyse, und der stellvertretende Generakonsul der Türkei, Inön Tepe, nahmen an dem Essen teil.
"Es haben sich wirklich sehr viele angemeldet. Die Resonanz ist gut", erzählt Gülistan Yüksel, Vorsitzende des Integrationsrates. "Es ist einfach wichtig, dass das mal näher gebracht wird", so die Vorsitzende über den islamischen Ramadan. Sie wünsche sich für den Abend, dass unter anderem Vorurteile diskutiert werden.
Während der Vorbeter auf die Bühne tritt, sich seine weiße Kopfbedeckung auflegt und das Gebet vorträgt, wird im Raum schon die Vorspeise serviert. Als der Vorbeter fertig ist, fangen die 500 Gäste an zu essen. Erst eine Tomatensuppe, dann Bulgur (reisartiger Weizen), mit Bohnen und Rindfleisch. Dazu Fladenbrot, Süzme und schließlich Obst. Oberbürgermeister Norbert Bude betonte: "Die interkulturelle Woche war eine gute Gelegenheit miteinander zu sprechen und nicht übereinander."
Bedeutung Das Wort Ramadan leitet sich von "stillstehen", "ruhen" und im übertragenem Sinne "sich enthalten" ab. Grund der Enthaltsamkeit ist das Mitgefühl mit den Armen. Zudem beschäftigt sich der Muslim wenn er fastet intensiver mit den Gebeten und dem Lesen des Korans.
Dauer Der islamische Fastenmonat Ramadan dauert in diesem Jahr bis zum 12. Oktober. So lange dürfen erst nach Einbruch der Dunkelheit Speisen und Getränke zu sich genommen werden. Beginn und Ende werden jedes Jahr neu festgelegt. Ausschlaggebend ist immer die Sichtung der Mondsichel.