Garten: Richtig gießen und sparen

Regen-, Brunnen- oder Leitungswasser – beim Bewässern der Pflanzen lässt sich Geld sparen.

Mönchengladbach. "Ohne Wasser kann kein Leben existieren." Was Astronomen bei der Suche nach potenziell bewohnten Planeten als Leitspruch dient, gilt auch für jeden normalen Garten - zumindest dann, wenn wie jetzt die Sonne vom Himmel brennt. Ein vernachlässigter Garten, der nicht richtig gewässert wird, verkommt da schnell von der grünen Oase zur ausgedörrten Wüste.

Doch wie wässert man eigentlich richtig und mit welchem Wasser? "In jedem Fall abends, nach 21 Uhr", empfiehlt der Fachberater des Kreisverbandes Mönchengladbach der Kleingärtner, Heinrich Rombey. Wenn die Sonne untergeht, greift auch der Experte in seinem Odenkirchener Kleingarten zum Gartenschlauch. "Dann kommt das Wasser auch bei den Pflanzen an. Im Sonnenschein und auf aufgeheiztem Boden verdunsten sonst bis zu 80 Prozent", erklärt der Berater.

Welches Wasser genommen wird, ist dabei vor allem eine Frage der Kosten. Rombey empfiehlt den Mitgliedern seines Verbandes in der Regel, Regenwasser aufzufangen und zu verwenden. Das ist umweltschonend und kostenlos. Zubehör dazu von der einfachen Regentonne bis zum unterirdischen Tank gibt es in allen Größen und Ausstattungen im Baumarkt.

Bei langen Trockenperioden wie im Sommer 2006 halten diese Vorräte allerdings unter Umständen nicht sehr lange vor. Dann hilft nur noch der Griff zum Wasserhahn. Ob aus dem dann Trinkwasser oder selbstgefördertes Grundwasser fließt, ist wiederum eine Frage der Lage des Gartens. "Hier in Odenkirchen an der Rostocker Straße müssten wir 20 Meter tief bohren, um ans Grundwasser zu kommen, das lohnt nicht", erklärt Rombey.

An anderen Stellen kann eine Brunnenbohrung dagegen eine lohnende Investition sein. "In manchen Gegenden in Mönchengladbach fließt das Grundwasser nur drei bis vier Meter tief", weiß der Berater. Informationen dazu hat die Untere Wasserbehörde, die auch für die Genehmigung des Brunnenbaus zuständig ist. Denn jede Form der Nutzung von Grundwasser - und dazu gehört die Entnahme zur Bewässerung, muss nach dem Wasserhaushaltsgesetz von der Behörde erlaubt werden.

Aus Rombeys Hahn fließt allerdings normales Trinkwasser aus dem städtischen Wassernetz. Dennoch gibt es eine Besonderheit: Er besitzt einen eigenen Zähler für die Wassermenge, die er im Garten verbraucht - einen so genannten "Gartenwasserzähler".

"Deshalb zahle ich nur das verbrauchte Wasser und spare die Abwassergebühren", sagt Rombey. Allerdings gilt dies nur für die Zähler, die vor dem 1. Januar dieses Jahres installiert worden sind - und auch dann nur, bis er nach sechs Jahren wieder geeicht werden muss. Dann und für alle neu installierten Zähler gilt seit der Änderung der Gebührenordnung im Januar die Regel, dass bis zu einem Verbrauch von 15 Kubikmetern im Jahr dennoch Abwassergebühren fällig werden. Erst ab dieser Grenze werden die Gebühren dann erstattet.

Laut Stadt dient diese "Bagatellgrenze" dazu, die Kosten für die Installation und Ablesung der Zähler zu finanzieren, die bis dahin die Allgemeinheit getragen habe. Lohnend sei daher ein Gartenwasserzähler ab einem Verbrauch von 20 Kubikmetern im Jahr - in einem heißen Sommer und mit vielen durstigen Pflanzen sicherlich kein Problem.