Gericht: Fälscherbande auf der Anklagebank

Mönchengladbacher muss sich in Essen verantworten.

Essen. Als Mitglied einer international tätigen italienischen Fälscherbande sitzt ein 45-jähriger Mönchengladbacher auf der Anklagebank des Landgerichts Essen.

Während zwei Mitangeklagten aus Bottrop und Mülheim auch die Beschaffung und Verbreitung von Falschgeld im Wert von 73 000 Euro vorgeworfen wird, soll der Mönchengladbacher "nur" für gefälschte Führerscheine verantwortlich sein.

Er soll Personalien und Passbilder der Interessenten eingesammelt und die Unterlagen samt Lohn an einen Mittäter übergeben haben. Per Post kamen dann die gefälschten Dokumente zurück nach Deutschland.

Der Mönchengladbacher hatte bei einer Kontrolle in seiner Heimatstadt selbst einen gefälschten Führerschein vorgezeigt. Über seinen Verteidiger ließ er erklären, dass die ihm zur Last gelegten Vorwürfe zutreffend seien. Doch dann ruderte der 45-Jährige gleich wieder zurück. "Ich möchte bitte nach Hause, ich habe doch nichts gemacht", flehte der Mönchengladbacher.

Er sei todkrank, habe Zucker, werde in der Untersuchungshaft nicht behandelt, beklagte er sich. "Ich weine den ganzen Tag um mich. Ich will meine Familie und meine Enkel noch zwei, drei Jahre sehen, bis ich sterbe. Haben Sie doch Verständnis", jammerte er.

Obwohl der Anstaltsarzt telefonisch versicherte, dass der Gesundheitszustand des Mönchengladbachers keinesfalls bedrohlich sei, soll er in den nächsten Tagen im Justizkrankenhaus Fröndenberg untersucht werden. Der Prozess wird fortgesetzt.