Güdderath: 237 Jobs auf der Kippe
Der Konzernchef der Heidelberger Postpress will verstärkt in der Slowakei produzieren lassen. Über 200 Mitarbeiter fürchten um ihren Arbeitsplatz.
Mönchengladbach. Die 237 Mitarbeiter der Heidelberger Postpress Deutschland GmbH im Güdderather Gewerbegebiet sind in heller Aufregung.
Die Konzernmutter Heidelberger Druck plant wegen deutlicher Einbußen für das Werk an der Hanns-Martin-Schleyer Straße 2 einen drastischen Stellenabbau.
Wie viele Stellen gestrichen werden sollen, sagte Vorstandschef Bernhard Schreier nicht. Schreier kündigte für Güdderath "dramatische Einschnitte" an.
Damit dürfte Gladbach der größte Verlierer des von Schreier angekündigten Sanierungsprogramms sein. Eine Schließung des Gladbacher Werkes wird aber wohl ausgeschlossen.
Weder der Güdderather Betriebsrat noch Geschäftsführer Christian Compera äußerten sich zu den einschneidenden Maßnahmen. Am 21. Juli soll es erste Sozialplan-Verhandlungen geben.
Güdderath, wo Bogenstanzen und Faltschachtel-Klebemaschinen entwickelt und produziert werden, sei gut beschäftigt, heißt es aus der Belegschaft.
Erst 2004 war man in das Gewerbegebiet gezogen, nachdem "Heidelberg" den Bereich von der Neusser Jagenberg übernommen hatte.
Künftig will Schreier verstärkt in der Slowakei produzieren lassen. Das sei billiger.
Die Mitarbeiter - sie wurden gestern von der Geschäftsleitung informiert - haben bereits tarifliche Abstriche hinnehmen müssen. Die IG Metall stimmte einem Sanierungstarifvertrag zu.