Macher & Märkte: SMS investiert in Standort
Der Anlagenbauer mit Hauptsitz in Mönchengladbach wächst und wächst.
Mönchengladbach. 30 Prozent Wachstum in zwei aufeinander folgenden Jahren, 250 neue Arbeitsplätze allein in Mönchengladbach, ein Auftragseingang von mehr als 1,3 Milliarden Euro - der Anlagenbauer SMS Meer mit Hauptsitz in Mönchengladbach ist auf Erfolgskurs.
Ein neues Bürogebäude für über 300 Mitarbeiter, eine Fertigungs- und Montagehalle mit über 4000 Quadratmetern und einer Krankapazität von 200 Tonnen sowie ein neues Logistikzentrum sind in den letzten Monaten auf dem Betriebsgelände zwischen Ohlerkirchweg und Landgrafenstraße entstanden.
Genug Platz für neue Mitarbeiter: Neben den 250 neu geschaffenen Arbeitsplätzen wurden außerdem 250 Mitarbeiter vom Ende 2007 geschlossenen Standort Leverkusen in den Mönchengladbacher Betrieb integriert. Insgesamt sind mehr als 1100 Mitarbeiter bei SMS Meer in Mönchengladbach beschäftigt.
SMS Meer produziert Rohrschweißanlagen, Walzwerke, Schmieden, Wärmetechnik, Kupfer- und Aluminiumanlagen. Schwermaschinenbau in Deutschland ist nicht nur möglich, sondern sogar profitabel. "Das große Know-how unserer Mitarbeiter ist ein wichtiger Erfolgsfaktor", sagt Joachim Schönbeck, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Folgerichtig hat SMS Meer eine hohe Ausbildungsquote und setzt auf die eigene Schule: 30 Prozent der Mitarbeiter sind im Unternehmen selbst ausgebildet worden. Allerdings: "Seit über zehn Jahren hat kein Hauptschüler mehr den Eingangstest bestanden", bedauert Schönbeck und fordert die Politik auf, "Bildung wirklich ernst zu nehmen".
90 Prozent der Anlagen gehen ins Ausland, aber auch das Deutschland-Geschäft ist in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. SMS Meer ist Weltmarktführer bei vielen seiner Produkte und ständig dabei, das Spektrum zu erweitern. "Die erweiterte Basis war das Erfolgsgeheimnis der vergangenen Jahre", so der Geschäftsführer.
Nun allerdings hinterlässt die Finanzkrise ihre Spuren auch bei SMS Meer. "Wir müssen uns kurzfristig keine Sorgen machen", so Schönbeck. "Aber dennoch hat die Finanzkrise die härteste Bremsung ausgelöst, die ich mir vorstellen kann."
Der Aktienkurs der Kunden sei im freien Fall, sie begännen ihre Projekte zu verschieben. Über den eigenen Aktienkurs braucht sich SMS Meer keine allzu großen Sorgen zu machen: das Unternehmen ist wieder komplett im Familienbesitz. Eigentümerfamilie Weiß hat die Aktien in den letzten vier Jahren zurückgekauft.